☎  06623 / 933 420 ✉ wsg-beratung@aglw.de

 

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Beitrag vom 26. Juli 2024

Raps Sorten 2024

Raps hat eine große Bedeutung innerhalb der Fruchtfolge mit guter Vorfruchtwirkung vor Getreide. Die Ernteergebnisse der Landessortenversuche (LSV) Raps liegen noch nicht vor. Orientierung für die Aussaat 2023 bieten die mehrjährigen Ergebnisse der LSV, die auch die Basis der Sortenberatung des LLH darstellen. Der Spätfrost und Schnee im April dieses Jahres hat vielerorts der Raps in der Blüte erwischt und starke Schäden und Lager verursacht. Für die standortspezifische Sortenwahl ist neben der Ertragshöhe die Ertragsstabilität ein wichtiges Kriterium. Eigenschaften, welche die Ertragskonstanz mit beeinflussen sind die Winterhärte, Standfestigkeit, Saatzeitflexibilität, sowie die Krankheitsanfälligkeit. Für die Marktleistung ist der Ölgehalt von Bedeutung. Zur Aussaat 2024 werden die Hybriden Allesandro KWS, Ambassador, Daktari, Ernesto KWS, LG Activus und Otello KWS empfohlen. Zweijährig geprüft und damit zur Probe empfehlen sich die Sorten LG Adonis, Picard und Scotch. Ein Anbau kohlhernie-resistenter Sorten sollte nur auf Befallsflächen erfolgen.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 9228 41


Beitrag vom 22. Juli 2024

Stoppelbearbeitung nach Raps

Selbst bei guten Bedingungen und guter Erntetechnik beziffert sich der Verlust durchschnittlich auf 40 kg/ha. Das sind rund 1000 Körner pro m²! Dieses Samenpotenzial muss weitestgehend zur Keimung gebracht werden, um Durchwuchsraps zu minimieren. Rapsdurchwuchs vermindert den Ertrag durch Erhöhung der Bestandesdichte und geringerer Ertragsleistung vor allem bei aufspaltenden Hybridsorten. Nach der Ernte sollte erst einmal abgewartet werden bis die 1. Welle in der Strohschicht aufgelaufen ist (ca. 4 Wochen). In der Regel reicht die Feuchtigkeit durch Taubildung aus. Danach sollte eine flache Bearbeitung (mit Wiesenschleppe, Striegel, Mulcher) vorgenommen werden um weitere Samen in Keimlage zu bringen (Dormanzbrechung). In jedem Falle sollte eine zu tiefe Bearbeitung (> 3 cm) unterlassen werden. Ziel: Dormanz brechen und Überdauern durch „Vergraben“ verhindern (sekundäre Keimruhe)!

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 22. Juli 2024

Beim Anbau von Zwischenfrüchten die Fruchtfolge beachten!

Für einen gelungenen Zwischenfruchtanbau müssen die angebauten Arten zur Fruchtfolge des Betriebes passen. Bei Auswahl von Arten o. Mischungen darauf achten, dass Krankheiten und Schädlinge (z.B. Kohlhernie o. Sklerotinia bei Raps), die die Hauptfrüchte schädigen können, nicht durch Zwischenfrüchte gefördert werden; zudem dürfen diese nicht selbst zum Unkrautproblem in der Hauptfrucht werden. In Rübenfruchtfolgen z.B. sind Buchweizen u. Phacelia schwer zu bekämpfen!  Ein an die Fruchtfolge gut angepasster Zwischenfruchtanbau fördert Gesundheit, Ertrag und Qualität der Hauptfrucht. Auch auf ein sicheres abfrieren der Arten zu achten!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. Juli 2024

Hinweise zur Feldrandpflege

Auch mit Beginn der Getreideernte gilt es dafür zu sorgen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Bearbeitungsintensität des Bodens so gering wie möglich zu halten;  ein besonderes Augenmerk gilt es auf die Feldrandhygiene zu legen.  Ungräser können durch eine gezielte Feldrandpflege mit dem Mulcher am Einwandern gehindert werden. Ränder die bislang noch nicht gemulcht wurden, können jetzt , auch nach der Samenbildung der Ungräser, flach gemulcht werden.   Breite Feld- oder Wegränder sollten nicht komplett bearbeitet werden, um Rückzugsräume zu erhalten. Feldränder mit artenreichem Bewuchs an Kräutern ohne  Ungräser können auch jetzt noch  stehen bleiben. Bei Feldrändern mit hohem Bewuchs an Trespe und Ackerfuchsschwanz auch nach der Samenreife die Ungräser auf einer Höhe von 10-15 cm gemulcht werden. Durch diese Schnitthöhe bleibt der Boden weiterhin beschattet und schon ausgesamte Trespen können nicht keimen. Häufiges Mulchen fördert iauch die Vermehrung von konkurrenzstarken Ungräsern. Einheitliche Vorgehensweisen zur Feldrandpflege gibt es nicht, jeder sollte schlagspezifisch prüfen, ob ackerbauliche Probleme behoben werden müssen. Wenn keine Problemungräser am Feldrand vorhanden sind kann auf eine Pflegemaßnahme verzichtet werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 24. Juni 2024

Hinweise zum Jakobskreuzkraut

Auf extensiv genutztem Grünland, an Weg- und Straßenrändern u. auf Bracheflächen steht z. Zt. das Jakobskreuzkraut in der Blüte. Flächen die für die Beweidung mit Pferden oder zu Pferdeheu genutzt werden, besonders intensiv kontrollieren. Die Bekämpfung im Stadium der Blüte (besser noch vor der Blütenbildung) erfolgt ausschließlich durch Ausreißen der Pflanzen u. eine gesonderte Entsorgung (nicht kompostieren!) erfolgen. Um einen Wiederaustrieb zu vermeiden, den Wurzelstock ganz herausreißen – sonst kann die Pflanze wieder austreiben. Unbedingt darauf achten, dass die Samenbildung unterbleibt! Der beste Zeitpunkt zur chemischen Bekämpfung ist das Rosettenstadium im Frühjahr, kurz bevor der Stängel schiebt. Zur Zeit kann die Pflanze leicht mit anderen gelb blühenden Pflanzen, wie Rainfarn, Johanniskraut, Wiesenpippau, Gänsedistel o.a. verwechselt werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 14. Juni 2024

Neuregelungen von Ausnahmen für die Pflicht der streifenförmigen Ausbringung (ab 01.02.2025)

Ab dem 01.02.2025 müssen flüssige organische und flüssige org.-mineralische Düngemittel auch auf Grünland streifenförmig auf den Boden aufgebracht werden. Für in Hessen liegende Flächen (AL + GL) gibt es die folgenden Ausnahmemöglichkeiten, damit weiterhin breitflächig ausgebracht werden darf:

  1. Der Gehalt an Trockensubstanz der eingesetzten Dünger beträgt weniger als 2 %;
  2. Wenn Schläge, auch in Teilen, eine Hangneigung ab 20 % aufweisen;
  3. Auf Schlägen bis zu 0,25 ha Größe, dreieckige Schläge bis 0,5 ha und Schläge, die an keiner Stelle breiter sind als 12 m;
  4. Auf Streuobstwiesen mit einer Mindestdichte von 60 hochstämmigen Obstbäumen/ha;
  5. Wenn die Dünger im eigenen Betrieb oder in einem Betrieb, mit dem ein funktionaler Zusammenhang besteht, angefallen sind und die Betriebsfläche weniger als 15 ha beträgt.

Bei der Berechnung der 15 ha Schwelle werden Schläge in Hanglage, kleine und unförmige Schläge und Schläge mit Streuobst nicht berücksichtigt. Für alle Ausnahmemöglichkeiten von 2. bis 5. kann der Betriebsinhaber die Entscheidung treffen, ob von der Vorschrift abgewichen werden soll. Entscheidet er sich dafür, muss er dies mind. 10 Tage vor der 1. Ausbringung dem RP Kassel in einem sog. „Beteiligungsportal“ mitteilen. Bei Schlagänderungen muss dann eine erneute Mitteilung erfolgen. Zum Schluss können Betriebsinhaber, die Betriebe in beengten Hof- oder Ortslagen haben oder mit geringer im Betrieb anfallender Menge flüssiger org. Düngemittel bis zu 250 m³/Jahr, formlos begründete Anträge für eine Ausnahme direkt beim RP Kassel oder den Landwirtschaftsämtern stellen.

Carsten Hollstein, FD Ländlicher Raum, Tel.: 06621 87 2201


Beitrag vom 10. Juni 2024

Aktuelle Situation Mais

Der Mais entwickelte sich bis letzte Woche nur zögerlich. Er erschien oft im hellen grün und mit violetten Blatträndern. Ein Zeichen von N und P-Mangel. Dies sollte sich jedoch mit ausbleibenden Niederschlägen und zunehmender Sonnenstunden bessern. Die Nässe machte den jungen Maispflanzen zu schaffen – im Schnitt 60 mm Niederschlag über dem langj. Mittel von 67 mm. Auch die Sonne fehlte vor allem in den letzten zwei Wochen – problematisch besonders beim Weizen in der Proteinbildung. Eine zusätzliche Düngung im Mais ist nicht nötig. Bei Verbesserung der Bedingungen nimmt der Mais die im Boden befindlichen Nährstoffe auf. Eine Unterstützung mit Mikronährstoffen und Schwefel über das Blatt ist jedoch anzuraten: 450g B, 400g Zn, 1-5 kg S/ha, 0,5-2 kg Mg.

Philipp Pfister, AGLW, 06623/933 420, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Beitrag vom 03. Juni 2024

Hinweise zu Schädlingen in Leguminosen & Termin

Das Saugen der Grünen Erbsenblattlaus an Knospenanlagen der Erbse verursacht Wuchsstauchungen; Blüten- u. Hülsenbildung können stark eingeschränkt werden. Die Schadschwelle liegt bei 25% befallener Pflanzen. In der Ackerbohne schädigt die Schwarze Bohnenlaus; sie besiedelt ab Knospenbildung in Kolonien die Triebspitzen. Wachstumsstauchungen, Blütenabfall, verkleinerte Hülsen führen zu Mindererträgen. Schadschwelle: Beginn der Koloniebildung. Neben Schäden durch Saugen kann die Übertragung von Viren in Erbsen u. Bohnen zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Teppeki (B2) bietet gegen Blattläuse als Virusvektoren eine wirksame Möglichkeit.

Terminhinweis: Sachkundefortbildung Do. 20. Juni, 16:00 Uhr in Bebra-Solz;

Wasserhochbehälter „Solzer Höhe“; Anmeldung: 0561/7299 – 333

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 27. Mai 2024

Hinweise zu Fusarien im Weizen

Während der Blüte kann der Weizen unter entsprechenden Bedingungen (Niederschlag u. Temp. >18°C) mit Fusarium infiziert werden. Anfällige Sorten, der Anbau nach Mais u. Weizen in Mulchsaat begünstigen Infektionen. Daher in gefährdeten Beständen bei entsprechenden Bedingungen (Weizen in der Blüte, im Idealfall direkt nach einem Schauer) ein betont Fusarium wirkendes Fungizid fahren (u.a. Osiris MP, Prosaro, Proline, Magnello). Fungizide jüngst eingesetzt wurden, haben keine Wirkung. Fusariumgesunde Sorten, in einer unproblematischen Fruchtfolge, die bereits eine Fahnenblattbehandlung erhalten haben, sind ausreichend geschützt; hier keine Notwendigkeit für eine weitere Maßnahme.

Terminhinweis: Sachkundefortbildung Do. 20. Juni, 16:00 Uhr in Bebra-Solz; „Solzer Höhe“ - Wasserhochbehälter (Koordinaten: 51.012439,9.887857) Anmeldung unter 0561/7299 - 33 

 Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 17. Mai 2024

Hinweise zur Spätbehandlung von Unkräutern im Winterweizen

Winterweizen schiebt das letzte Blatt (BBCH 37-39); für einige Herbizide die letzte Einsatzmöglichkeit. Zur Nachbehandlung gegen z.B. Distel, Klette, Kamille, Kornblume o. Mohn steht z.B. Ariane C 1,5 l/ha (bis BBCH 39) z. V.; der Zusatz von 35 g Dirigent SX zu 1,0 l/ha Ariane C sichert u.a. auch die Wirkung gegen Hundskerbel u. Hundspetersilie ab. Auch 1,0 l/ha Omnera LQM (bis BBCH 39) besitzt breites Wirkungsspektrum, allerdings mit schwächerer Distelwirkung; gleiches gilt für die Mischung Tomigan 0,5 l/ha + 35 g/ha Dirigent SX (bis EC 37). Kombinationen aus U 46 M + Biathlon 4D (je bis BBCH 39) o. Pointer Plus (bis BBCH 37) o. Tomigan sind ebenfalls machbar. Zyxpar u. Pixxarro haben eine Zulassung bis BBCH 45. Zur reinen Klettenbekämpfung kann Tomigan bis EC 49 eingesetzt werden. Kombinationen Fungizid + Herbizid sind möglich; auf keinen Fall Herbizid + Fungizid + Wachstumsregler mischen.  

Terminhinweis: Sachkundefortbildung Do. 20. Juni, 16:00 Uhr in Bebra-Solz; „Solzer Höhe“ - Wasserhochbehälter (Koordinaten: 51.012439,9.887857)

Anmeldung unter 0561/7299 - 333

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 17. Mai 2024

Abschlussdüngung Weizen

Die 3.Gabe sollte in BBCH 39 (eher TKG) - 59 (Ende Ährenschieben-eher Protein) fallen. Bei der Höhe sollte die Mineralisation berücksichtigt werden (v.a. bei org. Düngung). Um die N-Effizienz zu erhöhen ist Schwefel unabdingbar. Durch die hohe Auswaschung über den letzten Winter ist vor allem zum Ende d. Pflanzenentwicklung in diesem Jahr das S-Mangelpotenzial hoch, da S auch innerhalb der Pflanze nicht verlagert werden kann. Dies hat erheblichen Einfluss auf den Proteingehalt und die letzte Gabe kann nicht durch die Pflanze umgesetzt werden.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 13. Mai 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Mais

Der ideale Einsatzzeitraum für eine einmalige Anwendung blatt- u. bodenwirksamer Herbizidkombinationen ist das 3-4 Blattstadium des Maises; dann auf eine gute Dauerwirkung - sowohl Blatt- und Bodenwirkung - der Präparate achten! Zur Wirkungsabsicherung die vollen Aufwandmengen einsetzen, um die Dauerwirkung gegen Spätaufläufer zu gewährleisten. Anderenfalls müssen Nachbehandlungen einkalkuliert werden. Bei den in diesem Jahr meist feuchten Bedingungen ist die Vorlage von Bodenherbiziden (z.B. Adengo, Spectrum) im VA bis zum frühen NA eine Alternative. Bei Altverunkrautung bzw. schon aufgelaufenen Unkräutern muss jedoch ein blattaktiver Wirkstoff zugemischt werden. Für Hirsestandorte (Mais in enger Fruchtfolge) haben sich Kombinationen mit guter Blattwirkung auf bereits aufgelaufene Hirsen, u. gleichzeitig einer dauerhaften Bodenwirkung für spätere Auflaufwellen bewährt; u.a. Laudis Aspect Pack, Elumis Gold, Dual Pack, MaisTerPower Aspect u. Zingis-Spectrum. Gegen Un-gräser u. Ausfallgetreide benötigt man SHS wie z.B. Nicosulfuron, Rimsulfuron u. Foramsulforon. Mittel mit dem Wirkstoff Nicosulfuron nur alle 2 Jahre, die mit dem Wirkstoff Terbuthylazin nur alle 3 Jahre auf derselben Fläche einsetzen. Die Aufbrauchfrist des Wirkstoffs S-Metolachlor endet am 23. Juli 2024; für verbleibende Anwendungen ist die Wasserschutzgebietsauflage zu beachten. Neu im Mais zugelassen ist der Wirkstoff Clomazone; das Präparat Iseran muss im VA eingesetzt werden. In Mischung, z.B. mit Bohnen, sind die Möglichkeiten des chemischen Pflanzenschutzes (Stomp, Spectrum; - Plus) sehr begrenzt.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 06. Mai 2024

Hinweise zur Abschlussbehandlung in Wintergerste, Roggen und Triticale

Bei der Fungizdplanung auf Wirkstoffwechsel achten - vorrangig beim Wirkstoff Prothioconazol. Wurde der Wirkstoff bereits eingesetzt, bei der Abschlußbehandlung möglichst auf ihn verzichten. Balaya o. Revytrex + Comet sind dann eine Alternative. Wurde der Wirkstoff noch nicht eingesetzt, gestaltet sich die Mittelwahl deutlich flexibler. Zur Abschlußbehandlung können dann z.B. auch Ascra Xpro, Elatus Era, Jordi eingesetzt werden. Eine große Bedeutung spielt ab dem Fahnenblattstadium u.U. Ramularia.  Recht sichere Wirkungen zeigt in Versuchen eine Mischung aus Revytrex + Comet, sowie die Fertigmischung Balaya. Der Kontaktwirkstoff Folpet steht in Gerste ebenfalls z.V.; in unseren Versuchen zeigte er gegen Ramularia eine sichere Leistung, erreicht dabei jedoch nicht ganz das Niveau eines Chlortalonils (Amistar Opti). Der Einsatz von 1,5 l/ha Folpan o. 1,5 l/ha Amistar Max als Zumischpartner für die abschließende Behandlung ist aber sinnvoll – Mengen nicht reduzieren! Das Splitting der Behandlung verbessert in Summe die Dauerwirkung gegen Ramularia – vorrangig auf ertragsstarken Standorten u. in Regionen mit hohem Ramulariadruck. Passt es arbeitswirtschaftlich, zwischen BBCH 37 und 49 (Beginn Grannenspitzen) 60% der Aufwandmenge des geplanten Fungizids, ggf. + Wachstumsregler, vorlegen. Im BBCH 55 und 59 dann die restlichen 40% des Mittels + 1,5 l/ha Folpan/Amistar Max nachlegen. Im Roggen steht beim abschließenden Fungizid der Braunrost im Focus (u.a. Elatus Era, Skyway, Torero/Amistar + Folicur). In Triticale neben Rost auch auf Wirkung gegen Sep. tritici achten; bei Vorfrucht Silomais etc., Fusarien im Blick haben!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 22. April 2024

Aktuelle Situation

Die kalte Witterung behindert die Bestäubung bei Obstbäumen und Raps. Dieser befindet sich in Vollblüte - die W.-Getreidebestände im Schossen. Die 2. Gabe wird durch die Niederschläge umgesetzt. Die Mineralisation der Organik setzt sich fort (9°C in 5cm à durch Kälte Rückläufig). Mikronährstoffe sind in gestressten Beständen z.B. durch Wachstumsregler verbunden mit den aktuellen Temp. ratsam. Die Bestände sind meist ausreichend mit N versorgt. Nach aktuellen Nitracheckergebnissen befinden sich nach erfolgter 2. Gabe ca. 700 mg Nitrat je Liter im Pflanzensaft. In einzelnen Beständen, die schon im Fahnenblatt-Stadium sind (ab BBCH 37) können die Werte etwas geringer sein, je nach erfolgter Anschlussgabe. Ist hier keine größere Mineralisation zu erwarten, sollte die Ährengabe bereits in BBCH 37/39 erfolgen.

Philipp Pfister, AGLW. 06623-933 420


Beitrag vom 22. April 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Unkrautbekämpfung im So-Getreide

Bei Temperaturen von 15 – 20°C können ab dem 3. Blatt Wuchsstoffe mit einem Mischpartner (Pointer SX, Dirigent SX, Tomigan, Lodin etc.) zum Einsatz kommen. Ariane C, Pixxaro u. Zypar eignet sich für Anwendungen über die Bestockung hinaus (gute Zusatzwirkung gegen Disteln). U 46 M-Fluid ist speziell bei Disteln einzusetzen - Kamille, Klette u. Stiefmütterchen werden hiermit allerdings nicht ausreichend bekämpft! Der Zusatz von Pointer SX, Pointer Plus (erfasst auch Klette) o. Dirigent SX verbreitert das Wirkungsspektrum u. sichert die Wirkung gegen Disteln, besonders bei nicht optimal wüchsigem Wetter, ab. Eine ansprechende Breitenwirkung besitzen Antarktis, Artus und Omnera (nicht in Hafer). Gegen Ungräser ist in So-Gerste u. So-Weizen Axial 50 einsetzbar.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. April 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Blütenbehandlung im Raps und Situation Getreide 

Rapskrebs (Sclerotinia) führt in manchen Jahren zu erheblichen Ertragsausfällen. In angelegten Sklerotiendepots sind gegenwärtig bereits Apothecien zu finden, ein Ausgangsdruck zur Infektion durch die Sporen ist also vorhanden. Beträgt der Rapsanteil > 25% i. d. Fruchtfolge ist von einem erhöhten Befallsrisiko durch die Weißstängeligkeit auszugehen, so dass eine gezielte Blütenbehandlung zu setzen ist. Wegen der geringen Kurativleistung gegen Sclerotinia das Fungizid möglichst nah am Infektionszeitpunkt der Krankheit, optimal zur Vollblüte, einsetzen. Präparate mit guter Dauerwirkung (u.a. Propulse, Cantus Ultra, Cantus Gold (letzmalig – aufbrauchen!) Proline) erreichen etwa 2 Wochen Wirkung. Möglichst abends fahren - Pflanzen sind dann elastischer; empfehlenswert sind mind. 300 l Wasser/ha bei 5 km/h Fahrgeschwindigkeit – um Blattachseln u. Verzweigungen gut zu benetzen. Schadschwellen der Schotenschädlinge (v.a. Kohlschoten-rüssler) ermitteln – die Zumischung eines Insektizides ist i.d.R. nicht notwendig! Vor Behandlung ortsansässige Imker informieren. Spritze zuvor sorgfältig reinigen – vor allem nach vorherigem Einsatz von Sulfonylharnstoffen!

In anfälligen Weizen- (Donovan) und Triticalesorten tritt ggf. verstärkt Gelbrost auf! Deshalb Bestände kontrollieren - bei Befall sofort Fungizid einsetzen! Wi-Ge fast überall im Schossen; in einigen Beständen tritt Rynchosporium auf den jüngsten Blättern auf - dort über den Einsatz eines Fungizides entscheiden. Sonstige gelbe ältere Blätter im unteren Bereich können toleriert werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 08. April 2024

Hinweise zur Pflanzenschutzgerätekontrolle

In den kommenden Wochen finden Pflanzenschutzgerätekontrollen statt. Die grüne Prüfplakette läuft 2024 ab. In diesem Jahr bekommen kontrollierte Geräte eine gelbe Plakette; sie gilt bis 2027. Damit die Prüfung zügig durchgeführt werden, darauf achten, dass die Anschlüsse zur Prüfung der Pumpenleistung und ggf. des Durchflussmessers gangbar sind. Die Spritze vor der Prüfung gründlich reinigen und dann zur Hälfte mit klarem Wasser zu füllen.

Termine: 

Raiffeisen: Bebra: 29.-30. April; Hoheneiche: 6.-8. Mai, Bad Hersfeld: 13.-15. Mai

Landmaschinen-Fachhändler: HFT Hebe- und Fördertechnik Waldkappel: 2.-12. April

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 05. April 2024

Silomaisdüngung

Mais benötigt je dt TM-Ertrag etwa 0,75 kg N (Durchschnittsertrag rund 160 dt TM/ha). Zusätzlich werden rund 79 kg P2O5 entzogen. Bei organischer Düngung kann auf einen hochwertigen P-Dünger (z.B. DAP) verzichtet und auf Dünger mit niedrigeren P-Gehalten zurückgegriffen oder aber auch ganz verzichtet werden. Allerdings sollte Schwefel im Mais in diesem Jahr nicht vergessen werden (ggf. S-haltigen Unterfußdünger verwenden – ca. 10-15kg S/ha). An Magnesium ist in unseren Böden selten Mangel, jedoch kann es bei verstärkter Kationenkonzentration in der Bodenlösung zu einem induzierten (häufig latenten) Mangel kommen à v.a. bei organischer Düngung. Eine Magnesiumdüngung über das Blatt sollte später eingeplant werden. Die AGLW hat gute Ergebnisse beobachtet bei einem Einsatz von Mikronährstoffdüngern als Mikrogranulat. 

Philipp Pfister, AGLW, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.06623/933-420


Beitrag vom 28. März 2024

Zweite Stickstoffgabe

Der Vegetationsbeginn war in 2024 2 Wochen eher - doch die Vegetation wurde in den letzten Tagen wieder etwas gebremst. Während sich Raps bereits im BBCH 32 - in einigen Fällen sogar BBCH 52 befindet (2. Gabe sollte gefallen sein), tut sich die Wintergerste schwerer. Nasse und kalte Bodenverhältnisse plus schwaches Wurzelsystem (dazu z. T. Auswinterungsschäden) steckt sie nicht so gut weg. Die Bodentemp. nähert sich nun stabil der 8°C und die Gerste kommt in Gang. Die anderen Wintergetreide stehen gut da. Die zweite Gabe sollte  ab dem BBCH 32 kommen. Bei wüchsigem Wetter könnte das ca. in der KW 15-16 passieren (etwas früher als sonst). Beim PS an die Mikronährstoffe denken. Gute Ergebnisse wurden im letzten Jahr auch durch Zugabe von Silizium erzielt (Wurzelentwicklung).

Ph. Pfister, AGLW – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. – 06623/933 420


Beitrag vom 28. März 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Sommergetreide

Früh gedrilltes Sommergetreide spitzt, bzw. steht bereits in Reihen. Der Herbizideinsatz erfolgt idealerweise im 3-4 Blattstadium (Herbizide wirken meist über das Blatt!). Als Alternative zu den gängigen Wirkstoffgruppen bieten sich bei warmer Witterung (ca. 15-20° C) auch Wuchsstoffe an. In Kombination mit Kontaktmitteln kann dann auf Sulfonylharnstoffe meist verzichtet werden. Ungräser treten aufgrund ihrer Biologie im Vergleich zu Winterungen in einer wesentlich geringeren Dichte auf. In So-Gerste und So-Weizen können z.B. Axial 50, Axial komplett und Husar Plus (Windhalm) eingesetzt werden; im So-Weizen steht zudem Broadway Plus gegen Windhalm z.V. Im Hafer gibt`s kein Herbizid mit Gräserwirkung; dort müssen Ungräser über Fuchtfolge und mechanische Bearbeitung ausgeschaltet werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 22. März 2024

Hinweise zum Einsatz von Wachstumsreglern

Die frühe Weizensorte Obiwan und gute Wintergerste stehen an Gunststandorten kurz vor dem 1. Knoten! Bodenfeuchte und die frühe Vegetation könnten für eine erhöhte Lagergefahr sorgen. Dies gilt vor allem für Bestände mit hoher Triebzahl und guter Nährstoffversorgung. Unter diesen Voraussetzungen ggf. den zweimaligen Einsatz von Wachstumsreglern im Weizen einplanen. Der 1. Termin in der Bestockung (BBCH 25-29) mit CCC sorgt für eine stabile Halmbasis und gleichmäßige Triebe; der Folgende, in der frühen Schossphase (BBCH 31-32), z.B. CCC, CCC+Moddus o. CCC+Prodax o. Medax Top), verkürzt die Internodien. Sehr kräftige Bestände, können bereits Anfang der Schossphase (BBCH 30) mit CCC + Trinexapac behandelt werden. In der Gerste empfiehlt sich die erste Maßnahme z.B. mit Moddus/Prodax in EC 31-32. Warme, wüchsige Witterung u. Helligkeit sind Voraussetzungen für eine gute Wirkung.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 18. März 2024

Aktuelle Situation Sommergetreide

Die 1. Gabe ist weitestgehend abgeschlossen. Die Aussaat von Sommerungen ist im Gange und zum Teil auch schon durch. Bei Sommergetreide sollte eine Düngung so früh wie möglich erfolgen, auch wenn Organik ausgebracht wurde. Vor allem Schwefel auf Mangelstandorten aber auch Phosphor und Kalium kann in diesem Jahr- hervorgerufen durch die hohen Niederschläge über den Winter aber auch durch die kalten Böden - die Startbedingungen erheblich verbessern. Die Nächte sind noch recht frisch, sodass die Bodentemperaturen zwischen 5,5 und 7 °C schwanken. Deshalb ist die Nachlieferung von Nährstoffen aus dem Bodenvorrat noch begrenzt und eine Startgabe zur Aussaat anzuraten. Das Saatbett sollte abgetrocknet sein und Bodenverdichtungen unbedingt vermieden werden. Vor allem bei Sommergerste gilt Saatbett vor Saattermin (Saatzeit: Ende Februar bis Ende März). In Abhängigkeit vom Boden und Saattermin sollte die Aussaatstärke bei Sommergerste zwischen 280 Körner/m² (frühe Saat / leichte Böden) und 400 Körner/m² (späte Saat / schwere Böden) liegen. Sommerweizen sollte so früh wie möglich gesät werden (Keimtemperatur bereits ab 1°C – Saattermin zwischen Januar bis Ende März) und ist beim Saatbett nicht ganz so anspruchsvoll wie die Sommergerste. Die Aussaatstärke hängt maßgeblich vom Zeitpunkt ab – je später, desto geringere Bestockung – 300 bis 400 Körner/m². Generell gilt: Ein zu dichter Bestand fördert Krankheitsbefall und Wasserkonkurrenz. Ein Anwalzen der Saat fördert den Bodenschluss und verbessert so den kapillaren Wasseraufstieg in die obersten Bodenschichten.

Philipp Pfister, AGLW,  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.06623/933-420


Beitrag vom 11. März 2024

Hinweise zur Unkrautbekämpfung in Leguminosen u. Situation im Raps

Für die Aussaat der Leguminosen (Erbsen, Ackerbohnen) muss auf eine genügende Bearbeitbarkeit der Böden gewartet werden. Saatbett geht vor Saatzeit. Ist eine chemische Unkrautbekämpfung geplant, gibt es nur Vorauflauf Möglichkeiten; z.B.: Stomp Aqua, Bandur, Centium, Boxer, Spectrum Plus; Novitron oder TM Boxer + Stomp. Wirkstoffkombinationen haben den Vorteil einer eine breiteren Unkrautwirkung. Der Einsatz ist auf den Standort abzustimmen. Die Anwendungen sollten bis 3-5 Tage nach der Saat erfolgen; auf eine genügend tiefe Saatgutablage von 5 -6 cm achten, damit die Pflanzen gut verwurzeln. Bei geringem Unkrautdruck und trockenen Bedingungen, können Leguminosen bis vor dem Durchstoßen auch mit dem Striegel unkrautfrei gehalten werden (Blind striegeln). Ab dem 3. Blatt kann das Striegeln dann vorsichtig fortgesetzt werden. Winterraps: nennenswerter Zuflug von Rüsselkäfern bislang nur in Gunstlagen. Bei zweistelligen Temperaturgraden, Sonnenschein und Windstille muss weiter mit Zuflug der Rüsselkäfer gerechnet werden. Gelbschalen weiter sorgfältig kontrollieren; nur bei Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte eine zeitnahe Insektzidmaßnahme, ggf. mit Bor, durchführen. Ausfallgetreide u. Ungräser können noch mit blattaktiven Mitteln bekämpft werden, Unkräuter z.B. mit Korvetto, Effigo (Knospen müssen noch von Hüllblättern umschlossen sein) oder Lontrel.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 04. März 2024

Hinweise zum Einsatz von Getreideherbiziden im Frühjahr

Für eine gute Wirkung der Herbizide sind frühe EC-stadien der Ungräser, eine hohe Luftfeuchte (> 60%) u. Wachstum wichtig. Fröste bis -2°C können toleriert werden. Atlantis Flex, Niantic, Broadway Plus zu Beginn einer Hochdruckphase einsetzen. Ungräser z.T. weit entwickelt - darum zeitnah behandeln (für Attribut i.d.R. zu spät). Gut benetzen: 300 l Wasser/ha, Düse: eher feintropfig arbeiten, Luftfeuchte mind. 60 %. Gegen Ungräser: Wi-Ge: nur Axial 50 - bei hohem Gräserdruck mögl. Solo anwenden. WW, Triticale, starker Fuchsschwanz /Trespendruck: Atlantis Flex + FHS; Incelo Kompl.; Niantic od. LS Mesolodo +FHS (ab. 16.3.) nur WW. Zugabe von 30 l/ha AHL, 10 kg/ha SSA oder 1l Dash kann Wirkung deutlich verbessern. In Roggen o. Dinkel mit voller Aufwandmenge nur Broadway/Broadway Plus + FHS zugelassen u. verträglich. Staunasse Standorte später behandeln.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 26. Februar 2024

Hinweise zum Anbau von Sommergerste

Wie bei anderen So-Getreidearten eine möglichst frühe Aussaat anstreben; Böden gut abtrocken lassen und möglichst ideale Bedingungen abwarten. So-Ge kann kürzere Vegetationszeiten, u. so spätere Saattermine noch am ehesten kompensieren; ihr Vorfruchtwert ist eher gering. Saatstärke: frühe Saaten ca. 250-280 KK/m², ab Ende März rd. 300-350 KK/m². Voraussetzung für hohe Erträge ist ein Zielbestand von 650 - 750 Ähren/m².  N-Bedarf: 90 kg/ha bei Brau- und 100 kg /ha bei Futtergerste. Organische Dünger aufgrund ihrer unkontrollierten N-Freisetzung bei Braugerste meiden. Keine Spätdüngung - spät verfügbarer N kann den Rohproteingehalt im Erntegut erhöhen.

Empfohlene Sorten:

Braugerste: Amidala, Leandra, Lexy; RGT Planet nur Vertragsanbau!

Futtergerste: RGT Planet oder genannte Braugerstensorten.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 21. Februar 2024

Hinweise zum Anbau von Ackerbohnen und Hafer und allg. Hinweis

Ackerbohnen haben hohe Wasseransprüche u. passen eher auf tiefgründigere, mittlere bis schwere Böden ab ca. 45 Bodenpunkten. Das meiste Wasser wird zur Blüte u. Kornfüllung benötigt - fehlt es, wirft die Bohne Hülsenansätze ab. Der Entzug an Grundnährstoffen /ha bei einem Ertrag von 50 dt/ha liegt bei ca. 70 kg P2O5, 150 kg K2O u. 25 kg Mg0. Der S-Bedarf der Leguminose liegt zwischen Gerste u. Raps. Auf pH-Wert von 6,0 - 7,0 achten. Saatstärke: ca.  35 – 55 Körner/m² - TKG`s der Sorten beachten! Aussaat so früh wie möglich (frosthart bis-5°C) in abgetrocknetes Saatbett ohne Verdichtungen. Saattiefen von mind. 4-6 cm, bei leichteren Standorten von 6-8 cm anstreben. Anbaupausen von 4-5 Jahren einplanen. Empfohlene Sorten: Macho, Tiffany (vicinarme Sorte), Trumpet. Saatgut frühzeitig bestellen

Anbau von Hafer: frühe Saaten anstreben; Winterfeuchtigkeit u. kurze Tage sorgen dann für eine ausreichende Bestockung u. Bestandesdichte. Qualitätshafer möglichst auf Flächen mit sicherer Wasserführung anbauen - geforderte Hl-Gewichte sind nur dort sicher zu erzielen. Eine zeitige N-Versorgung gewährleisten; bei später Saat u. wenn mit längerer Trockenheit zu rechnen ist, 1. N-Gabe einarbeiten; N steht auflaufenden Pflanzen dann zeitnah u. witterungsunabhängig z. V.; überzogene Gaben können zu Reifeverzögerungen, ungleichmäßiger Abreife von Korn/Stroh u. Zwiewuchs führen. Saatstärke nach Saattermin: Anfang März 270-300, Mitte März 300–330, April u. ungünstige Bedingungen: 330-360 KK/m². Sortenempfehlung: Delfin, Lion, Max

Beratungsempfehlungen online bestellen:

https://llh.hessen.de/pflanze/beratungsempfehlungen/

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 14. Februar 2024

Stand zu Vegetationsstart

Der Vegetationsstart gilt als erreicht, wenn die Summe der Tagesmitteltemperaturen (ohne Minustemperaturen) unter Berücksichtigung von Korrekturwerten für die Monate Jan. und Feb. 200°C erreicht. In den letzten Jahren war dies zwischen dem 02.-14.03 der Fall. Durch eine hohe Wassersättigung der Böden erwärmen diese jedoch langsamer und die Umsetzungsprozesse sind gehemmt, sodass rasch eine Nährstoffversorgung anzuraten ist. Die höchsten mittleren Nmin-Werte im Herbst 2023 wurden unter Weizen (2024) nach Getreide (2023) gemessen: ca. 65 kg Nmin. Die Rapsbestände haben sich meist gut entwickelt und weisen niedrige Werte auf (ca. 35-40). Unter den Wintergerstenbeständen befinden sich im Herbst durchschnittlich ca. 50 kg Nmin, während die Werte unter Zwischenfrucht und Winterbrachen sind gering: ca. 20-30 kg Nmin. Nach ausgiebigen Niederschlägen - seit Mitte Oktober sind bis einschl. Januar 355 mm Niederschlag gefallen -wird ein Großteil des Nmin ausgewaschen sein. Mit ihm auch andere Nährstoffe v. a. Schwefel und in geringen Mengen auch K, Mg und B. Dies sollte bei der Düngung berücksichtigt werden, da durch die Nässe die Wurzelbildung unzureichend ist und so das Nährstoffaneignungsvermögen zu Beginn niedrig ist.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 07. Februar 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Erbsenanbau

Im Vergleich zur Ackerbohne haben Körnererbsen geringere Wasseransprüche; sie eignen sich auch für flachgründigere leichte bis mittlere Böden. Der Hauptwasserbedarf besteht zur Blüte und Kornfüllung. Grunddüngung: 120 kg/ha K2O, 45 kg/ha P2O5, 35 kg/ha MgO. Der Schwefelbedarf der Leguminose liegt zwischen Gerste u. Raps bei 30-40 kg. PH-Wert von 6,0 - 7,0 anstreben. Saatstärke 75 – 80 Körner/m², auf Standorten mit geringerer Wasserversorgung 60 – 65 KK/m². Unterschiedliche TKG der Sorten beachten! Für bessere Beerntbarkeit, Sorten mit ausreichender Wuchslänge u. guter Standfestigkeit wählen. Auf ebenes, möglichst steinfreies Saatbett achten. Wichtig ist ein trockenes Saatbett ohne Bodenverdichtungen (Staunässe mag die Erbse überhaupt nicht); Saattiefe mind. 4-6 cm (Vogelfraß). Anbaupausen von 6 Jahren einplanen. Empfohlene Sorten Alvesta, Astronaute, Orchestra, Kameleon, Symbios. Saatgut frühzeitig bestellen!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 31. Januar 2024

Hinweise zu Beratungsempfehlungen Frühjahr/Herbst 2024

Die Broschüre "Beratungsempfehlungen für den Pflanzenbau" kann ab sofort bestellt werden. Das Heft enthält jetzt Informationen für die komplette Saison - sowohl für das anstehende Frühjahr als auch für den Herbst 2024!  Selbstverständlich werden Sie auch zu den Themen rechtliche Rahmenbedingungen, Düngung, Sortenwesen und Pflanzenschutz in gewohnter Art und Weise informiert. Sie können die Broschüre unter folgendem Link zum Preis von 20 Euro (+6,50 Euro Versandkosten) bestellen: https://llh.hessen.de/pflanze/beratungsempfehlungen/

Außerdem können Sie die Broschüre bei Frühjahrsveranstaltungen der Pflanzenbauberatung ab der 2. Februardekade auch direkt in begrenzter Stückzahl erwerben.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 24. Januar 2024

Startdüngung Raps

Seit Mitte Oktober bis Ende Dezember 2023 hat es 245 mm im Schnitt geregnet - mancherorts deutlich mehr langj. Schnitt bei 140 mm).Auch der Januar ist nass. Die Niederschläge/Schnee fielen gemächlich und Erosionsereignisse waren selten, obwohl die Böden kaum noch nennenswert Wasser aufnehmen können. Da es Regelungen für die erste Düngemaßnahmen gibt, kann sich der Zeitpunkt nach hinten schieben. Nitrat wird in den Böden kaum noch vorhanden sein. Sollten die Bodentemperaturen weiterhin niedrig bleiben bietet sich ein Dünger mit Nitratanteil zu Vegetationsstart an. Reine Harnstoffdünger sollten zum Start vermieden werden. Um das Wurzelwachstum weiter anzuregen – nach den feuchten Bedingungen im Herbst ist die Wurzelbildung eingeschränkt – sollte ammoniumhaltiger Dünger verwendet werden. Auch Schwefel ist ausgewaschen und sollte gleich zu Beginn in die Bestände.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933420


Beitrag vom 17. Januar 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Sortenwahl beim Silomais

Maissorten nicht ausschließlich nach den Konditionen des Frühbezuges auswählen! Ertrags- und Qualitätsunterschiede machen in der Fütterung schnell ein Vielfaches von Rabatten aus. In der Milchviehfütterung ist neben Gesamtertrag die Energiekonzentration u. der Anteil enzym-löslicher organischer Substanz (ELOS) von großer Bedeutung. In stärkereiche Rationen passen eher Sorten mit überdurchschnittlicher Energiekonzentration u. unterdurchschnittlichen Stärkeanteil. Zur Biogaserzeugung sind alle guten Silomaissorten geeignet; der GTM-Ertrag/ha steht im Vordergrund; bei vergleichbarer Leistung i. d. Gesamttrockenmasse sind Sorten mit hoher Energiekonzentration gefragt.

Unter https://llh.hessen.de/pflanze/gruenland-und-futterbau/futterbau/mais/ finden Sie Versuchsergebnisse 2023 und Sortenempfehlungen 2024.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736