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April 2024


März 2024


Februar 2024


Januar 2024



Beitrag vom 22. April 2024

Aktuelle Situation

Die kalte Witterung behindert die Bestäubung bei Obstbäumen und Raps. Dieser befindet sich in Vollblüte - die W.-Getreidebestände im Schossen. Die 2. Gabe wird durch die Niederschläge umgesetzt. Die Mineralisation der Organik setzt sich fort (9°C in 5cm à durch Kälte Rückläufig). Mikronährstoffe sind in gestressten Beständen z.B. durch Wachstumsregler verbunden mit den aktuellen Temp. ratsam. Die Bestände sind meist ausreichend mit N versorgt. Nach aktuellen Nitracheckergebnissen befinden sich nach erfolgter 2. Gabe ca. 700 mg Nitrat je Liter im Pflanzensaft. In einzelnen Beständen, die schon im Fahnenblatt-Stadium sind (ab BBCH 37) können die Werte etwas geringer sein, je nach erfolgter Anschlussgabe. Ist hier keine größere Mineralisation zu erwarten, sollte die Ährengabe bereits in BBCH 37/39 erfolgen.

Philipp Pfister, AGLW. 06623-933420


Beitrag vom 22. April 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Unkrautbekämpfung im So-Getreide

Bei Temperaturen von 15 – 20°C können ab dem 3. Blatt Wuchsstoffe mit einem Mischpartner (Pointer SX, Dirigent SX, Tomigan, Lodin etc.) zum Einsatz kommen. Ariane C, Pixxaro u. Zypar eignet sich für Anwendungen über die Bestockung hinaus (gute Zusatzwirkung gegen Disteln). U 46 M-Fluid ist speziell bei Disteln einzusetzen - Kamille, Klette u. Stiefmütterchen werden hiermit allerdings nicht ausreichend bekämpft! Der Zusatz von Pointer SX, Pointer Plus (erfasst auch Klette) o. Dirigent SX verbreitert das Wirkungsspektrum u. sichert die Wirkung gegen Disteln, besonders bei nicht optimal wüchsigem Wetter, ab. Eine ansprechende Breitenwirkung besitzen Antarktis, Artus und Omnera (nicht in Hafer). Gegen Ungräser ist in So-Gerste u. So-Weizen Axial 50 einsetzbar.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. April 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Blütenbehandlung im Raps und Situation Getreide 

Rapskrebs (Sclerotinia) führt in manchen Jahren zu erheblichen Ertragsausfällen. In angelegten Sklerotiendepots sind gegenwärtig bereits Apothecien zu finden, ein Ausgangsdruck zur Infektion durch die Sporen ist also vorhanden. Beträgt der Rapsanteil > 25% i. d. Fruchtfolge ist von einem erhöhten Befallsrisiko durch die Weißstängeligkeit auszugehen, so dass eine gezielte Blütenbehandlung zu setzen ist. Wegen der geringen Kurativleistung gegen Sclerotinia das Fungizid möglichst nah am Infektionszeitpunkt der Krankheit, optimal zur Vollblüte, einsetzen. Präparate mit guter Dauerwirkung (u.a. Propulse, Cantus Ultra, Cantus Gold (letzmalig – aufbrauchen!) Proline) erreichen etwa 2 Wochen Wirkung. Möglichst abends fahren - Pflanzen sind dann elastischer; empfehlenswert sind mind. 300 l Wasser/ha bei 5 km/h Fahrgeschwindigkeit – um Blattachseln u. Verzweigungen gut zu benetzen. Schadschwellen der Schotenschädlinge (v.a. Kohlschoten-rüssler) ermitteln – die Zumischung eines Insektizides ist i.d.R. nicht notwendig! Vor Behandlung ortsansässige Imker informieren. Spritze zuvor sorgfältig reinigen – vor allem nach vorherigem Einsatz von Sulfonylharnstoffen!

In anfälligen Weizen- (Donovan) und Triticalesorten tritt ggf. verstärkt Gelbrost auf! Deshalb Bestände kontrollieren - bei Befall sofort Fungizid einsetzen! Wi-Ge fast überall im Schossen; in einigen Beständen tritt Rynchosporium auf den jüngsten Blättern auf - dort über den Einsatz eines Fungizides entscheiden. Sonstige gelbe ältere Blätter im unteren Bereich können toleriert werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 08. April 2024

Hinweise zur Pflanzenschutzgerätekontrolle

In den kommenden Wochen finden Pflanzenschutzgerätekontrollen statt. Die grüne Prüfplakette läuft 2024 ab. In diesem Jahr bekommen kontrollierte Geräte eine gelbe Plakette; sie gilt bis 2027. Damit die Prüfung zügig durchgeführt werden, darauf achten, dass die Anschlüsse zur Prüfung der Pumpenleistung und ggf. des Durchflussmessers gangbar sind. Die Spritze vor der Prüfung gründlich reinigen und dann zur Hälfte mit klarem Wasser zu füllen.

Termine: 

Raiffeisen: Bebra: 29.-30. April; Hoheneiche: 6.-8. Mai, Bad Hersfeld: 13.-15. Mai

Landmaschinen-Fachhändler: HFT Hebe- und Fördertechnik Waldkappel: 2.-12. April

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 05. April 2024

Silomaisdüngung

Mais benötigt je dt TM-Ertrag etwa 0,75 kg N (Durchschnittsertrag rund 160 dt TM/ha). Zusätzlich werden rund 79 kg P2O5 entzogen. Bei organischer Düngung kann auf einen hochwertigen P-Dünger (z.B. DAP) verzichtet und auf Dünger mit niedrigeren P-Gehalten zurückgegriffen oder aber auch ganz verzichtet werden. Allerdings sollte Schwefel im Mais in diesem Jahr nicht vergessen werden (ggf. S-haltigen Unterfußdünger verwenden – ca. 10-15kg S/ha). An Magnesium ist in unseren Böden selten Mangel, jedoch kann es bei verstärkter Kationenkonzentration in der Bodenlösung zu einem induzierten (häufig latenten) Mangel kommen à v.a. bei organischer Düngung. Eine Magnesiumdüngung über das Blatt sollte später eingeplant werden. Die AGLW hat gute Ergebnisse beobachtet bei einem Einsatz von Mikronährstoffdüngern als Mikrogranulat. 

Philipp Pfister, AGLW, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.06623/933-420


Beitrag vom 28. März 2024

Zweite Stickstoffgabe

Der Vegetationsbeginn war in 2024 2 Wochen eher - doch die Vegetation wurde in den letzten Tagen wieder etwas gebremst. Während sich Raps bereits im BBCH 32 - in einigen Fällen sogar BBCH 52 befindet (2. Gabe sollte gefallen sein), tut sich die Wintergerste schwerer. Nasse und kalte Bodenverhältnisse plus schwaches Wurzelsystem (dazu z. T. Auswinterungsschäden) steckt sie nicht so gut weg. Die Bodentemp. nähert sich nun stabil der 8°C und die Gerste kommt in Gang. Die anderen Wintergetreide stehen gut da. Die zweite Gabe sollte  ab dem BBCH 32 kommen. Bei wüchsigem Wetter könnte das ca. in der KW 15-16 passieren (etwas früher als sonst). Beim PS an die Mikronährstoffe denken. Gute Ergebnisse wurden im letzten Jahr auch durch Zugabe von Silizium erzielt (Wurzelentwicklung).

Ph. Pfister, AGLW – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. – 06623/933 420


Beitrag vom 28. März 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Sommergetreide

Früh gedrilltes Sommergetreide spitzt, bzw. steht bereits in Reihen. Der Herbizideinsatz erfolgt idealerweise im 3-4 Blattstadium (Herbizide wirken meist über das Blatt!). Als Alternative zu den gängigen Wirkstoffgruppen bieten sich bei warmer Witterung (ca. 15-20° C) auch Wuchsstoffe an. In Kombination mit Kontaktmitteln kann dann auf Sulfonylharnstoffe meist verzichtet werden. Ungräser treten aufgrund ihrer Biologie im Vergleich zu Winterungen in einer wesentlich geringeren Dichte auf. In So-Gerste und So-Weizen können z.B. Axial 50, Axial komplett und Husar Plus (Windhalm) eingesetzt werden; im So-Weizen steht zudem Broadway Plus gegen Windhalm z.V. Im Hafer gibt`s kein Herbizid mit Gräserwirkung; dort müssen Ungräser über Fuchtfolge und mechanische Bearbeitung ausgeschaltet werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 22. März 2024

Hinweise zum Einsatz von Wachstumsreglern

Die frühe Weizensorte Obiwan und gute Wintergerste stehen an Gunststandorten kurz vor dem 1. Knoten! Bodenfeuchte und die frühe Vegetation könnten für eine erhöhte Lagergefahr sorgen. Dies gilt vor allem für Bestände mit hoher Triebzahl und guter Nährstoffversorgung. Unter diesen Voraussetzungen ggf. den zweimaligen Einsatz von Wachstumsreglern im Weizen einplanen. Der 1. Termin in der Bestockung (BBCH 25-29) mit CCC sorgt für eine stabile Halmbasis und gleichmäßige Triebe; der Folgende, in der frühen Schossphase (BBCH 31-32), z.B. CCC, CCC+Moddus o. CCC+Prodax o. Medax Top), verkürzt die Internodien. Sehr kräftige Bestände, können bereits Anfang der Schossphase (BBCH 30) mit CCC + Trinexapac behandelt werden. In der Gerste empfiehlt sich die erste Maßnahme z.B. mit Moddus/Prodax in EC 31-32. Warme, wüchsige Witterung u. Helligkeit sind Voraussetzungen für eine gute Wirkung.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 18. März 2024

Aktuelle Situation Sommergetreide

Die 1. Gabe ist weitestgehend abgeschlossen. Die Aussaat von Sommerungen ist im Gange und zum Teil auch schon durch. Bei Sommergetreide sollte eine Düngung so früh wie möglich erfolgen, auch wenn Organik ausgebracht wurde. Vor allem Schwefel auf Mangelstandorten aber auch Phosphor und Kalium kann in diesem Jahr- hervorgerufen durch die hohen Niederschläge über den Winter aber auch durch die kalten Böden - die Startbedingungen erheblich verbessern. Die Nächte sind noch recht frisch, sodass die Bodentemperaturen zwischen 5,5 und 7 °C schwanken. Deshalb ist die Nachlieferung von Nährstoffen aus dem Bodenvorrat noch begrenzt und eine Startgabe zur Aussaat anzuraten. Das Saatbett sollte abgetrocknet sein und Bodenverdichtungen unbedingt vermieden werden. Vor allem bei Sommergerste gilt Saatbett vor Saattermin (Saatzeit: Ende Februar bis Ende März). In Abhängigkeit vom Boden und Saattermin sollte die Aussaatstärke bei Sommergerste zwischen 280 Körner/m² (frühe Saat / leichte Böden) und 400 Körner/m² (späte Saat / schwere Böden) liegen. Sommerweizen sollte so früh wie möglich gesät werden (Keimtemperatur bereits ab 1°C – Saattermin zwischen Januar bis Ende März) und ist beim Saatbett nicht ganz so anspruchsvoll wie die Sommergerste. Die Aussaatstärke hängt maßgeblich vom Zeitpunkt ab – je später, desto geringere Bestockung – 300 bis 400 Körner/m². Generell gilt: Ein zu dichter Bestand fördert Krankheitsbefall und Wasserkonkurrenz. Ein Anwalzen der Saat fördert den Bodenschluss und verbessert so den kapillaren Wasseraufstieg in die obersten Bodenschichten.

Philipp Pfister, AGLW,  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.06623/933-420


Beitrag vom 11. März 2024

Hinweise zur Unkrautbekämpfung in Leguminosen u. Situation im Raps

Für die Aussaat der Leguminosen (Erbsen, Ackerbohnen) muss auf eine genügende Bearbeitbarkeit der Böden gewartet werden. Saatbett geht vor Saatzeit. Ist eine chemische Unkrautbekämpfung geplant, gibt es nur Vorauflauf Möglichkeiten; z.B.: Stomp Aqua, Bandur, Centium, Boxer, Spectrum Plus; Novitron oder TM Boxer + Stomp. Wirkstoffkombinationen haben den Vorteil einer eine breiteren Unkrautwirkung. Der Einsatz ist auf den Standort abzustimmen. Die Anwendungen sollten bis 3-5 Tage nach der Saat erfolgen; auf eine genügend tiefe Saatgutablage von 5 -6 cm achten, damit die Pflanzen gut verwurzeln. Bei geringem Unkrautdruck und trockenen Bedingungen, können Leguminosen bis vor dem Durchstoßen auch mit dem Striegel unkrautfrei gehalten werden (Blind striegeln). Ab dem 3. Blatt kann das Striegeln dann vorsichtig fortgesetzt werden. Winterraps: nennenswerter Zuflug von Rüsselkäfern bislang nur in Gunstlagen. Bei zweistelligen Temperaturgraden, Sonnenschein und Windstille muss weiter mit Zuflug der Rüsselkäfer gerechnet werden. Gelbschalen weiter sorgfältig kontrollieren; nur bei Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte eine zeitnahe Insektzidmaßnahme, ggf. mit Bor, durchführen. Ausfallgetreide u. Ungräser können noch mit blattaktiven Mitteln bekämpft werden, Unkräuter z.B. mit Korvetto, Effigo (Knospen müssen noch von Hüllblättern umschlossen sein) oder Lontrel.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 04. März 2024

Hinweise zum Einsatz von Getreideherbiziden im Frühjahr

Für eine gute Wirkung der Herbizide sind frühe EC-stadien der Ungräser, eine hohe Luftfeuchte (> 60%) u. Wachstum wichtig. Fröste bis -2°C können toleriert werden. Atlantis Flex, Niantic, Broadway Plus zu Beginn einer Hochdruckphase einsetzen. Ungräser z.T. weit entwickelt - darum zeitnah behandeln (für Attribut i.d.R. zu spät). Gut benetzen: 300 l Wasser/ha, Düse: eher feintropfig arbeiten, Luftfeuchte mind. 60 %. Gegen Ungräser: Wi-Ge: nur Axial 50 - bei hohem Gräserdruck mögl. Solo anwenden. WW, Triticale, starker Fuchsschwanz /Trespendruck: Atlantis Flex + FHS; Incelo Kompl.; Niantic od. LS Mesolodo +FHS (ab. 16.3.) nur WW. Zugabe von 30 l/ha AHL, 10 kg/ha SSA oder 1l Dash kann Wirkung deutlich verbessern. In Roggen o. Dinkel mit voller Aufwandmenge nur Broadway/Broadway Plus + FHS zugelassen u. verträglich. Staunasse Standorte später behandeln.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 26. Februar 2024

Hinweise zum Anbau von Sommergerste

Wie bei anderen So-Getreidearten eine möglichst frühe Aussaat anstreben; Böden gut abtrocken lassen und möglichst ideale Bedingungen abwarten. So-Ge kann kürzere Vegetationszeiten, u. so spätere Saattermine noch am ehesten kompensieren; ihr Vorfruchtwert ist eher gering. Saatstärke: frühe Saaten ca. 250-280 KK/m², ab Ende März rd. 300-350 KK/m². Voraussetzung für hohe Erträge ist ein Zielbestand von 650 - 750 Ähren/m².  N-Bedarf: 90 kg/ha bei Brau- und 100 kg /ha bei Futtergerste. Organische Dünger aufgrund ihrer unkontrollierten N-Freisetzung bei Braugerste meiden. Keine Spätdüngung - spät verfügbarer N kann den Rohproteingehalt im Erntegut erhöhen.

Empfohlene Sorten:

Braugerste: Amidala, Leandra, Lexy; RGT Planet nur Vertragsanbau!

Futtergerste: RGT Planet oder genannte Braugerstensorten.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 21. Februar 2024

Hinweise zum Anbau von Ackerbohnen und Hafer und allg. Hinweis

Ackerbohnen haben hohe Wasseransprüche u. passen eher auf tiefgründigere, mittlere bis schwere Böden ab ca. 45 Bodenpunkten. Das meiste Wasser wird zur Blüte u. Kornfüllung benötigt - fehlt es, wirft die Bohne Hülsenansätze ab. Der Entzug an Grundnährstoffen /ha bei einem Ertrag von 50 dt/ha liegt bei ca. 70 kg P2O5, 150 kg K2O u. 25 kg Mg0. Der S-Bedarf der Leguminose liegt zwischen Gerste u. Raps. Auf pH-Wert von 6,0 - 7,0 achten. Saatstärke: ca.  35 – 55 Körner/m² - TKG`s der Sorten beachten! Aussaat so früh wie möglich (frosthart bis-5°C) in abgetrocknetes Saatbett ohne Verdichtungen. Saattiefen von mind. 4-6 cm, bei leichteren Standorten von 6-8 cm anstreben. Anbaupausen von 4-5 Jahren einplanen. Empfohlene Sorten: Macho, Tiffany (vicinarme Sorte), Trumpet. Saatgut frühzeitig bestellen

Anbau von Hafer: frühe Saaten anstreben; Winterfeuchtigkeit u. kurze Tage sorgen dann für eine ausreichende Bestockung u. Bestandesdichte. Qualitätshafer möglichst auf Flächen mit sicherer Wasserführung anbauen - geforderte Hl-Gewichte sind nur dort sicher zu erzielen. Eine zeitige N-Versorgung gewährleisten; bei später Saat u. wenn mit längerer Trockenheit zu rechnen ist, 1. N-Gabe einarbeiten; N steht auflaufenden Pflanzen dann zeitnah u. witterungsunabhängig z. V.; überzogene Gaben können zu Reifeverzögerungen, ungleichmäßiger Abreife von Korn/Stroh u. Zwiewuchs führen. Saatstärke nach Saattermin: Anfang März 270-300, Mitte März 300–330, April u. ungünstige Bedingungen: 330-360 KK/m². Sortenempfehlung: Delfin, Lion, Max

Beratungsempfehlungen online bestellen:

https://llh.hessen.de/pflanze/beratungsempfehlungen/

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 14. Februar 2024

Stand zu Vegetationsstart

Der Vegetationsstart gilt als erreicht, wenn die Summe der Tagesmitteltemperaturen (ohne Minustemperaturen) unter Berücksichtigung von Korrekturwerten für die Monate Jan. und Feb. 200°C erreicht. In den letzten Jahren war dies zwischen dem 02.-14.03 der Fall. Durch eine hohe Wassersättigung der Böden erwärmen diese jedoch langsamer und die Umsetzungsprozesse sind gehemmt, sodass rasch eine Nährstoffversorgung anzuraten ist. Die höchsten mittleren Nmin-Werte im Herbst 2023 wurden unter Weizen (2024) nach Getreide (2023) gemessen: ca. 65 kg Nmin. Die Rapsbestände haben sich meist gut entwickelt und weisen niedrige Werte auf (ca. 35-40). Unter den Wintergerstenbeständen befinden sich im Herbst durchschnittlich ca. 50 kg Nmin, während die Werte unter Zwischenfrucht und Winterbrachen sind gering: ca. 20-30 kg Nmin. Nach ausgiebigen Niederschlägen - seit Mitte Oktober sind bis einschl. Januar 355 mm Niederschlag gefallen -wird ein Großteil des Nmin ausgewaschen sein. Mit ihm auch andere Nährstoffe v. a. Schwefel und in geringen Mengen auch K, Mg und B. Dies sollte bei der Düngung berücksichtigt werden, da durch die Nässe die Wurzelbildung unzureichend ist und so das Nährstoffaneignungsvermögen zu Beginn niedrig ist.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 07. Februar 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Erbsenanbau

Im Vergleich zur Ackerbohne haben Körnererbsen geringere Wasseransprüche; sie eignen sich auch für flachgründigere leichte bis mittlere Böden. Der Hauptwasserbedarf besteht zur Blüte und Kornfüllung. Grunddüngung: 120 kg/ha K2O, 45 kg/ha P2O5, 35 kg/ha MgO. Der Schwefelbedarf der Leguminose liegt zwischen Gerste u. Raps bei 30-40 kg. PH-Wert von 6,0 - 7,0 anstreben. Saatstärke 75 – 80 Körner/m², auf Standorten mit geringerer Wasserversorgung 60 – 65 KK/m². Unterschiedliche TKG der Sorten beachten! Für bessere Beerntbarkeit, Sorten mit ausreichender Wuchslänge u. guter Standfestigkeit wählen. Auf ebenes, möglichst steinfreies Saatbett achten. Wichtig ist ein trockenes Saatbett ohne Bodenverdichtungen (Staunässe mag die Erbse überhaupt nicht); Saattiefe mind. 4-6 cm (Vogelfraß). Anbaupausen von 6 Jahren einplanen. Empfohlene Sorten Alvesta, Astronaute, Orchestra, Kameleon, Symbios. Saatgut frühzeitig bestellen!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 31. Januar 2024

Hinweise zu Beratungsempfehlungen Frühjahr/Herbst 2024

Die Broschüre "Beratungsempfehlungen für den Pflanzenbau" kann ab sofort bestellt werden. Das Heft enthält jetzt Informationen für die komplette Saison - sowohl für das anstehende Frühjahr als auch für den Herbst 2024!  Selbstverständlich werden Sie auch zu den Themen rechtliche Rahmenbedingungen, Düngung, Sortenwesen und Pflanzenschutz in gewohnter Art und Weise informiert. Sie können die Broschüre unter folgendem Link zum Preis von 20 Euro (+6,50 Euro Versandkosten) bestellen: https://llh.hessen.de/pflanze/beratungsempfehlungen/

Außerdem können Sie die Broschüre bei Frühjahrsveranstaltungen der Pflanzenbauberatung ab der 2. Februardekade auch direkt in begrenzter Stückzahl erwerben.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 24. Januar 2024

Startdüngung Raps

Seit Mitte Oktober bis Ende Dezember 2023 hat es 245 mm im Schnitt geregnet - mancherorts deutlich mehr langj. Schnitt bei 140 mm).Auch der Januar ist nass. Die Niederschläge/Schnee fielen gemächlich und Erosionsereignisse waren selten, obwohl die Böden kaum noch nennenswert Wasser aufnehmen können. Da es Regelungen für die erste Düngemaßnahmen gibt, kann sich der Zeitpunkt nach hinten schieben. Nitrat wird in den Böden kaum noch vorhanden sein. Sollten die Bodentemperaturen weiterhin niedrig bleiben bietet sich ein Dünger mit Nitratanteil zu Vegetationsstart an. Reine Harnstoffdünger sollten zum Start vermieden werden. Um das Wurzelwachstum weiter anzuregen – nach den feuchten Bedingungen im Herbst ist die Wurzelbildung eingeschränkt – sollte ammoniumhaltiger Dünger verwendet werden. Auch Schwefel ist ausgewaschen und sollte gleich zu Beginn in die Bestände.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933420


Beitrag vom 17. Januar 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Sortenwahl beim Silomais

Maissorten nicht ausschließlich nach den Konditionen des Frühbezuges auswählen! Ertrags- und Qualitätsunterschiede machen in der Fütterung schnell ein Vielfaches von Rabatten aus. In der Milchviehfütterung ist neben Gesamtertrag die Energiekonzentration u. der Anteil enzym-löslicher organischer Substanz (ELOS) von großer Bedeutung. In stärkereiche Rationen passen eher Sorten mit überdurchschnittlicher Energiekonzentration u. unterdurchschnittlichen Stärkeanteil. Zur Biogaserzeugung sind alle guten Silomaissorten geeignet; der GTM-Ertrag/ha steht im Vordergrund; bei vergleichbarer Leistung i. d. Gesamttrockenmasse sind Sorten mit hoher Energiekonzentration gefragt.

Unter https://llh.hessen.de/pflanze/gruenland-und-futterbau/futterbau/mais/ finden Sie Versuchsergebnisse 2023 und Sortenempfehlungen 2024.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736