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Beitrag vom 29. November 2024

Herbst Nmin 2024

Die Arbeitsgemeinschaft Land- und Wasserwirtschaft hat im Zeitraum vom 21.10.-15.11.2024 in Wasserschutzgebieten Nmin-Proben ziehen lassen. Es wurden in 33 Wasserschutzgebieten - 335 Proben gezogen. Der mittlere Herbst-Nmin-Wert beträgt 48 kg N/ha. Durch das feuchte Jahr ( seit Oktober 2023 bis August 2024 hat es jeden Monat überdurchschnittlich Niederschlag gegeben – Ausnahme März und Juli 2024 waren Durchschnitt) war die Wurzelentwicklung unzureichend. Vor diesem Hintergrund hatten wir Glück, dass es keine längere Trockenperiode gab. Die Niederschläge führten jedoch auch zu einer erheblichen Verlagerung des Nmin in Schichten unter 30 cm (0-30 cm 41%, 30-60 cm 39%, 60-90 cm 20%). Durch die anstehende Sickerwasserperiode wird voraussichtlich eine weitere Verlagerung stattfinden. In Abhängigkeit der Wurzelentwicklung wird es schwer diesen Stickstoff über den Transpirationsstrom/Massefluss abzuschöpfen.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 730


Beitrag vom 29. November 2024

Hinweise zur Kontrolle der Herbizidanwendungen

Auf Standorten mit hohem Ungrasdruck reichen die Wirkungsgrade der Herbizide nicht immer aus. Maßnahmen jetzt kontrollieren: sind Windhalm, Fuchsschwanz weißlich bzw. violett verfärbt, kann von einer ausreichenden Wirkung ausgegangen werden; das jüngste Blatt lässt sich leicht aus der Blattscheide ziehen. Sind Ungräser grün + vital und liegt die Behandlung mehr als 3 Wochen zurück, muss von einer unzureichenden Wirkung ausgegangen werden. In solchen Fällen und auch auf Problemstandorten liegen gute Erfahrungen mit der "Nikolausspritzung" vor: kühle Witterung nutzen und mit Axial oder Traxos im Dezember nachbehandeln. Die Ungräser müssen mind. 2 Blätter gebildet haben! Der Wirkstoff wird in den Ungräsern über Winter nur langsam abgebaut und sichert so die Wirkungsgrade zuvor eingesetzter Bodenherbizide ab.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 25. November 2024

Raps und Zwischenfrüchte

Die Niederschläge und milden Temperaturen im Herbst führten zu einem ordentlichen Zuwachs an Biomasse – auch bei heterogen aufgelaufenen Raps- u. Zwischenfruchtbeständen (Sept. + Okt. im Schnitt 140mm).

Rapsbestände, die kurz nach der Saat Regen bekommen haben, laufen Gefahr zu überwachsen (mit passender Aufwandmenge Einkürzen). Die N-Aufnahme bis Anfang Nov. lag im Mittel bei 65 kg N/ha (Min: 21 kg N/ha, Max: 146 kg N/ha). 20 % der untersuchten Flächen haben eine N-Aufnahme < 50 kg N/ha mit einem Wurzelhalsdurchmesser < 6mm. Optimale Vorwinterentwicklung: ~ 11 Blätter, 50 kg N/ha, 9 mm Wurzelhals. In mastigen Beständen können zur nächsten Düngung 30-40 kg N/ha Anrechnung finden.

Zwischenfruchtmischungen (überwiegend Phacelia, Ramtill, Klee) haben im Schnitt 60 kg N/ha aufgenommen (Min: 12 kg N/ha, Max: 150 kg N/ha). Um ein Abfrieren zu fördern, walzen.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933420


Beitrag vom 25. November 2024

Niederhalten von Zwischenfrüchten und Termin

Die milde und feuchte Witterung seit der Ernte hat oft zu einer enormen Entwicklung der Zwischenfruchtbestände geführt. Zum Teil bilden einige Arten schon Samenstände aus. Aufgrund der feuchten Bodenverhältnisse ist eine bodenschonende Pflege der Bestände durch Mulchen oder Walzen zur Zeit nicht ratsam. Bei Befahrbarkeit ist Walzen dem Mulchen vorzuziehen. Gewalzte Bestände frieren gut ab, da der Frost besser in die gequetschten Pflanzen eindringen kann. Es empfiehlt sich, geduldig zu bleiben. Auch in den vergangenen Jahren mit sehr milden Winterwitterungen hat es immer Frosttage gegeben, die für bodenschonendes Walzen und Zerstören des Aufwuchses ideal sind.

Sachkundefortbildung: 09. Dez., 16:30 Uhr in Eiterfeld; Anmeldung: 0561/7299-333

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 18. November 2024

Einwinterung der PS-Spritze

Pflanzenschutz-Spritze vorm Einwintern innen und außen auf dem Feld reinigen – nicht auf versiegelten Flächen! Flüssigkeitsführende Bauteile restlos entleeren; einfacher und schneller geht´s, wenn in die leere PS-Spritze bei laufender Pumpe eine Mischung aus Frostschutz + Wasser (Konzentration lt. Gebrauchsanleitung) gefüllt wird und diese durch Betätigen aller Schaltventile in alle Leitungen gefördert wird. Im Frühjahr die Mischung beim Ablassen auffangen und im Herbst wiederverwenden. Auch PSM korrekt und frostfrei lagern (> 5°C) – Zulassungen und Aufbrauchfristen prüfen.

Sachkundefortbildung am 09. Dezember, 16:30 Uhr, Eiterfeld - Bürgerhaus. Anmeldung: 0561/7299-333.

Sachkunde – Grundlehrgang am Eichhof in Bad Hersfeld: 31. Januar und 03. Februar 2025; Prüfung.: 07. Februar Anmeldung: 0561/7299-222.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 11. November 2024

Silizium in Kulturpflanzen

Obwohl Silizium (Si) nicht zu den unentbehrlichen Elementen gehört, wird es von den Pflanzen aufgenommen und ist momentan Gegenstand versch. Forschungen. Positive Effekte hat Si auf die Zellwandstabilität und erhöht die Toleranz gegenüber pilzlichen Schaderregern. Außerdem fördert Si die Wurzelbildung und erhöht so die Nährstoffaufnahme und Trockenheitstoleranz. Versuche der AGLW zeigen durchaus positive Effekte auf Ertrag (>10%) und Qualität bei einem Einsatz von 50-100g Siliziumoxid über das Blatt. Positive Effekte sind auch bei einem Einsatz im Raps vor Winter zu erwarten, um die Winterfestigkeit zu erhöhen. Neuste Untersuchungen zeigen außerdem, dass Si (in amorpher Form) die Bindung von Kohlenstoff und die Wasserverfügbarkeit verbessern. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen hierzu laufen noch.

Philipp Pfister, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 06623/933 420


Beitrag vom 11. November 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zur Getreidelagerung

Kalte Nächte sind geeignet, eingelagertes Getreide zu belüften. Für dauerhaftes lagern (über Winter) sind Temperaturen < 10° C im Lager erforderlich. Unter 10° C werden die Atmungsverluste der Körner weitestgehend reduziert; Kornkäfer u. andere Schädlinge stellen Aktivität ein. Beim Belüften des Getreides folgendes beachten: aus Sicherheitsgründen sollte die Luft 7° C kälter als das Getreide sein, sofern dies nicht trockener als 14 % ist; dann sind Belüftungsfehler ausgeschlossen. Notwendige Messinstrumente: Thermometer im Getreide, Außenluft-Thermo- und Außenluft-Hygrometer (beide im Schatten), Getreidefeuchtemesser.

Sachkundefortbildung: 9. Dez., 16:30 Uhr, Eiterfeld-Bürgerhaus; Anmeldung: 0561/7299-333

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 04. November 2024

Bekämpfung von Gräsern im Raps

In vielen Rapsbeständen sind nach wie vor Ungräser zu finden. Der Wirkstoff Propyzamid erfasst dort aufgrund einer anderen HRAC-Klasse auch resistente Gräser (z.B. Ackerfuchsschwanz, Weidelgras, Windhalm, Trespen); er trägt damit zu einem effektivem Resistenzmanagment bei der Ungrasbekämpfung über die gesamte Fruchtfolge bei. Die Wirkung erfolgt über den Boden; erfasst werden auch spät auflaufende Ungrassamen bis ins Frühjahr hinein. Behandlungen möglichst früh morgens, auch bei Frost, durchführen, damit Tau, Reif o. Nebel das Abfließen des Bodenherbizides vom Blatt fördern; höhere Wassermengen (300-350 l/ha) unterstützen dies ebenfalls. Niederschläge während bzw. zeitnah nach der Anwendung sichern Wirkung ebenfalls ab - ansonsten besteht das Risiko, das der Wirkstoff auf einem üppigen Blattapparat liegen bleibt. Beim Einsatz von Kerb u.a., bzw. Milestone (auch Kamille, Mohn, Kornblume) müssen Bodentemperaturen langfristig unter 10° C liegen! Milestone nur einsetzen, wenn kein Runway im Herbst appliziert wurde. Sind stark bestockte Gräser o. Ausfallgetreide vorhanden, ggf. die halbe Aufwandmenge eines blattaktiven Gräsermittels zumischen (z. B. Agil, Panarex u.a.). Bei schwach entwickelten Beständen im Hinblick auf Nachbaumöglichkeiten abwägen, ob genannte Mittel eingesetzt werden können.

Termin Sachkundefortbildung: Mo. 09. Dez.16:30 Uhr in Eiterfeld, Bürgerhaus

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 28. Oktober 2024

Schnecken und Situation Raps

Die feuchten Bedingungen sorgen für einen zunehmendes Aufkommen von Schnecken; sie werden durch reichlich Regen und steigende Grundwasserstände im Boden nach oben getrieben. Nach der Saat die Bestände deshalb regelmäßig kontrollieren! Ein lückiger Feldaufgang aufgrund ausgefressener Körner oder abgefressener Blätter sind deutliche Anzeichen für die Präsenz der Schnecken. Flächen mit Vorfrucht Raps, aber auch Nachbarflächen mit Ausfallraps, Zwischenfrüchten, Gräben und Grünland verschärfen die Problematik. Nach der Saat, bereits vor dem Auflaufen, die Flächen mit Schneckenfolien, Jutesäcken beobachten. Bei 1-2 Schnecken pro m² Schneckenkorn einsetzen; mögliche Wirkstoffe: Metaldehyd (Metarex Inov, Arinex u.a.) oder Eisen-III-Phosphat (Ironmax Pro). Beim Streuen auf eine gleichmäßige Verteilung - mind. 35 Körner pro m² - achten; vorgegebene Aufwandmengen einhalten! Getreide ist bis zum 4-Blatt-Stadium gefährdet. Wi-Raps: nur wenige Bestände sind gleichmäßig zum 4-6 oder gar 8 Blattstadium gewachsen. Meist sind diese Flächen bereits mit einem Fungizid + Bor behandelt worden. Sehr viele Flächen stehen ungleichmäßig entwickelt: wenige Pflanzen mit 4-6 Blättern stehen zwischen Pflanzen die gerade mal 2-4 Blätter gebildet haben. Wenn die Bestände wüchsig erscheinen, müssen noch ausstehende Herbizide jetzt gefahren werden; gleiches gilt für Ausfallgetreide! Sofern die Witterung diese Woche passt, diese Bestände dann auch z.B. mit einer angepassten Menge Tebuconazol + Bor behandeln.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 21. Oktober 2024

Neuregelungen von Ausnahmen für die Pflicht der streifenförmigen Ausbringung ab 01.02.2025

Nach Mitteilung des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat besteht ab dem 01.02.2025  gemäß § 6 Abs. 3 der Düngeverordnung für hessische Betriebe die Möglichkeit, aufgrund naturräumlicher und agrarstruktureller Besonderheiten oder bei der Aufbringung von Rindergülle mit einem Trockensubstanzgehalt von bis zu 4,6 % auf Grünland und mehrschnittigem Feldfutter von der Verpflichtung zur bodennahen, streifenförmigen Aufbringung von flüssigen organischen und flüssigen organisch-mineralischen Düngemitteln ausgenommen zu werden. Die besagten Ausnahmemöglichkeiten, die für Sie in Frage kommen, und das weitere Vorgehen mit der Meldung der Flächen im Beteiligungsportal finden Sie in den Hinweisen zur Meldung unter folgendem Link: https://rp-kassel.hessen.de/sites/rp-kassel.hessen.de/files/2024-07/hinweise_zur_meldung.pdf. Die Hinweise bitte sorgfältig lesen und nach der Anleitung Schritt für Schritt vorgehen. Eine Anleitung („Eigene Schläge im GeoBox-Viewer“), wie Sie Ihre Antragsschläge zur Beurteilung der Hangneigung im GeoBox-Viewer Hessen angezeigt bekommen, finden Sie unter der Rubrik Gegenstände auf dem Beteiligungsportal. Nutzen Sie die arbeitsärmere Zeit über den Winter, um sich für die kommende Düngesaison 2025 gut aufzustellen. Spätestens 10 Tage vor der ersten Ausbringung müssen die Flächen im Beteiligungsportal gemeldet sein. Sie bekommen keinen separaten Bescheid über Ihre Meldung, deshalb bewahren Sie selbst Ihre Meldung gut auf.

Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich bei Carsten Hollstein, FD Ländlicher Raum, 06621 87 2201.


Beitrag vom 14. Oktober 2024

Hinweise zu Getreideherbiziden

Die Aussaat von Wintergetreide geht nur zögerlich weiter. Auch für Herbizide ist es oft zu nass. Für gute Wirkungsgrade von Bodenherbiziden ist neben der vorhandenen Bodenfeuchtigkeit auch der Einsatzzeitpunkt - direkt nach Saat bis zum Spitzen des Getreides – wichtig. Kann der optimale Termin nicht eingehalten werden, Tankmischungen einplanen (siehe unten). Flufenacet steht als reines Bodenherbizid gegen Gräser im Focus: volle Mengen einsetzen; Ausnahme Roggen: max. 160 g/ha. Wirkstoff kann u.a. mit folgenden Präparaten kombiniert werden: Prosulfocarb (u.a. Boxer), Beflubutamid (Beflex) o. Aclonifen (Mateno). Auch CTU (u.a. Lentipur 700) kann ergänzt werden. Auflagen u. die Sortenverträglichkeit von CTU bei WW beachten!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 11. Oktober 2024

Zwischenfrüchte - Umbruch

Viele Zwischenfrüchte sind schlecht gestartet und in einigen Fällen im August vertrocknet. Frühe Zwischenfrüchte, die noch Niederschlag abbekommen haben, stehen sehr gut. Spätere ziehen jedoch durch die Feuchte jetzt nach und vor allem bei einer kommenden sonnigen Periode werden diese einen Schub bekommen. Die AGLW wird einzelne Bestände wieder auf ihre N-Aufnahme untersuchen. Über den Winter kann ein Abfrieren durch Walzen begünstigt werden. Bei einem Zwischenfruchtumbruch mit dem Pflug muss auf die GLÖZ 5-Vorgaben (Erosion) geachtet werden. Es gilt ein Pflugverbot in ausgewiesenen Kulissen vom 01.12-15.02. Dabei gibt es einige Ausnahmen, die ein Pflügen quer zum Hang meist möglich machen.

Hierzu nähere Informationen auf der Homepage der AGLW unter Downloads – www.aglw.de – oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. – 00623/933 420


Beitrag vom 16. September 2024

Aktuelles zum Pflanzenschutz

Konsequentes beizen des Saatgutes drängt samen- und bodenbürtige Krankheiten weitestgehend zurück.

Wintergerste: vorrangig gilt es Streifenkrankheit, Flugbrand, Schneeschimmel u. Typhula auszuschalten. Z.V. stehen u.a.: Rubin Plus, Vibrance Trio.

Winterweizen: Im Weizen stehen Weizensteinbrand, Flugbrand u. Schneeschimmel im Vordergrund. U.a. stehen Arena C, Rubin Plus, Vibrance Trio z.V. In milden u. nassen Wintern trat zuletzt tendenziell mehr Schwarzbeinigkeit auf. Erhöhtes Risiko für Schwarzbeinigkeit wenn:

  • auf einer Fläche im vergangen Jahr Schwarzbeinigkeit auftrat u. WW/Triticale folgen soll,
  • Stoppelweizen früh und als Mulchsaat gesät wird;

dann ggf. zusätzlich Latitude XL einsetzen.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 06. September 2024

Aktuelles zum Pflanzenbau

Die Aussaat von Winterraps war in den letzten Jahren herausfordernd – wie auch in diesem Jahr. Vielerorts war es nach der Saat zu trocken. Niederschlag gab es nur punktuell. Auswertungen der AGLW ergeben, dass es ertraglich kaum Unterschied zwischen früher (11.-19.08) und später (ab 01.09) Aussaat gibt. Ob wendende oder konservierende Bodenbearbeitung - wichtig ist, dass der Boden tief gelockert ist, da Raps einen hohen Anspruch an den Gasaustausch im Boden hat (vor allem durch Grobporen). Ziel: optimale Winterhärte zum Vegetationsende - 10-12 Blätter, 8-10 mm Wurzelhalsdurchmesser mit tiefsitzender Rosette und einer N-Aufnahme von mindestens 50 kg N/ha – Die Erträge auf Versuchsflächen der AGLW reichen von-bis, im Allgemeinen blieben die Erträge jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Erträge verschiedener Versuche auf Praxisflächen

 

Mittelwert von Ertrag dt/ha

Min. von Ertrag dt/ha

Max. von Ertrag dt/ha

Raps

33,1

32,5

34,0

Triticale

71,5

53,56

82,5

Weizen

82,8

47,7

119

 

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 28. August 2024

Winterweizen Sorten 2024

Die Anbauperiode 2023/2024 war geprägt von feuchter Witterung, Staunässe und fehlender Sonneneinstrahlung. Bei krankheitsanfälligen Sorten war eine intensive Pflege notwendig. Auch die Kornqualität wie Fallzahlstabilität und Rohproteingehalt der Sorten war in 2024 wieder ein Thema. Auf Basis der Sortenversuche sind aus dem A-Sortiment die Sorten Asory, Absolut (Prot +), KWS Imperium (FZ +), Polarkap und SU Jonte als gesunde Sorten zu empfehlen. Die Sorten KWS Donavan und Foxx sind nur mit intensiver Behandlung ertragssicher und bekommen eine auslaufende Empfehlung. Die Sorte Absint mit guten Qualitätseigenschaften eignet sich für den Probenanbau. Im B-Sortiment haben sich die Sorten Akasha, Informer, Knut, Campesino Chevignon, Complice sowie SU Fiete bewährt, für den Probenanbau wird die Sorte Spectral empfohlen, als C-Weizen KWS Keitum und die gesunde Grannenweizensorte Winner für den Probenanbau. E-Qualität haben die gesunden Sorten KWS Emerick sowie Exsal für den Probenanbau.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 922841


Beitrag vom 26. August 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Raps

In auflaufenden bzw. bereits aufgelaufenen Raps Gelbschalen aufstellen: Schalen mind. 20 m vom Schlagrand entfernt stellen; vorrangig an der Schlagseite aufstellen, die Altrapsflächen am nächsten ist und in deren Hauptwindrichtung liegt. Regelmäßig, mind. 2 x wöchentlich kontrollieren: Schadschwellen: 50-75 Käfer/Gelbschale innerhalb von 3 Wochen ab 4-Blattstadium bzw. > 10 % Lochfraß an Blättern zwischen BBCH 10 – 14.

Um den Konkurrenzdruck um Nährstoffe u. Wasser für den Raps so gering wie möglich zu halten, ab dem 2 (-3) -Blatt von Ausfallgetreide u. Ungräsern, diese mit blattaktiven Mitteln ausschalten. Bei möglicher Resistenz von Ungräsern gegen Wirkstoffklasse A/1/DIM (z.B. Axial, Agil, Fusilade), Select oder Focus aktiv Pack aus der Wirkstoffklasse A/1/FOP vorziehen.

Infoveranstaltungen des LLH zur Herbstbestellung - jeweils 19:30 Uhr:

Dienstag, 3. September, Eiterfeld-Oberweisenborn, Bürgerzentrum;

Donnerstag, 5. September, Niederaula, Altes Forsthaus;

Montag, 9. September, Bebra-Solz, Dorftreff.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 19. August 2024

Hinweise zur Rapsaussaat: Schnecken kontrollieren!

Schnecken haben z.Zt. ideale Vermehrungsbedingungen; zur Rapssaat muss mit hohem Druck gerechnet werden. Kontrollen mittels Schneckenfolie, Jutesack etc. sind schon jetzt sinnvoll; hierzu von Schnecken bevorzugte Stellen (unter Ernteresten, tonige Bereiche, schattige Randbereiche) auswählen. Auch Ausfallraps u. -getreide im Blick behalten! Schnecken können sich in trockenen Phasen in den feuchten Unterboden (Regenwurmgänge etc.) zurückziehen und sich so vor Austrocknung schützen.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. August 2024

Wintergerste Sorten und Anbau 2024

Die kühl-feuchte Witterung, Staunässe und fehlende Sonneneinstrahlung führten bei der Wintergerste zu schlecht entwickelter Wurzelmasse und hohem Krankheitsdruck. Ohne Fungizidbehandlung gab es Ertragsdefizite gegenüber dem Vorjahr von bis zu 45%. Auf vielen Flächen gibt es mittlerweile Probleme mit Gelbmosaikvirus (BaYMV-Typ 2) sowie durch Blattläuse übertragene Gelbverzwergungsvirus (GVV). Mittlerweile stehen einige Sorten mit entsprechender Resistenz zur Verfügung, die gleichzeitig im Ertrag den anderen Sorten nicht viel nachstehen. Auf Basis der mehrjährig mit den Sorten gemachten Erfahrungen werden für die Aussaat 2024 die mehrzeiligen Sorten Esprit, die BaYMV-Typ 2-resistenten Sorten Julia und SU Hetti, die Hybridsorte SY Galileoo und die GVV-tolerante Sorte KWS Exquis empfohlen. Sorten, die erst zweijährig geprüft wurden, aber bereits vielversprechend sind, werden für einen Probeanbau empfohlen. Geeignete Sorten für einen ersten Probeanbau sind Winnie, die Hybridsorte SY Loona und die GVV-tolerante Sorte Integral. Bei den zweizeiligen Sorten erhalten Almut, Arthene und KWS Tardis eine Hauptanbauempfehlung, die Sorte Goldmarie wird für den Probeanbau empfohlen.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 922841


Beitrag vom 05. August 2024

Hinweise Herbstdüngung

Die Niederschlagssumme von Januar bis einschl. Juli beläuft sich auf 592 mm - Vergleich 2023: 419 mm und langj. Durchschnitt: 410 mm. Der Mai war mit 123 mm am niederschlagreichsten (Mittelwert v. 1990-2021: 67 mm). Dies führte vermutlich zu einer raschen Verlagerung von überschüssigem Stickstoff. Eine organische Düngung zu Zwischenfrüchten und Raps im Herbst hat Vorteile - Die bekannten Rahmenbedingungen beachten (Menge, Einarbeitungszeit, Abstände, etc.). Die reichen Niederschläge erhöhen die Gefahr von Kalium-Auswaschung vor allem auf leichten Standorten und bei niedrigen pH-Werten - Grundnähstoffuntersuchung. Bei Ausbringung von Wirtschaftsdüngern in Eutrophierten Gebieten („gelbe Gebiete“) muss alle 2 Jahre eine aktuelle Analyse vorliegen. - auch auf die verschärften Auflagen an Gewässern achten.

Bei Fragen P. Pfister, 06623/933 420


Beitrag vom 05. August 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Winterraps

Herbizidstrategie im Raps richtet sich nach Leitverunkrautung; es kann Sinn machen VA und NA zu kombinieren. Clomazonehaltige Produkte (z.B. Clomazone 360 CS, Gamit 36 AMT) haben im VA, dort wo die Auflagen passen, gegen Rauken u. Kreuzblütler im Vgl. die sicherste Wirkung. Basis für clomazonefreie Lösungen sind metazachlorhaltige Präparate (div. Butisan-Präp.) unmittelbar nach der Saat, vor Allem wenn mit Kreuzblütlern zu rechnen ist! Für Standorte ohne Storchschnabel u. Rauken eignen sich Butisan o. Fuego Top – auf Wirkstoffmenge achten! Unter schwierigen Bedingungen mit dem Herbizid ggf. warten bis Raps sicher aufgelaufen ist. Dann bietet sich der Einsatz von jeweils 0,25 l Belkar + Synero im 2-Blattstadium des Rapses an. Alternativen zu diesem Termin sind 1,5 l Tanaris o. 3,0 l Gajus jeweils + 0,2 l Runway.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 29. Juli 2024

Hinweise zu Rapsbeizen

Rapssaatgut wird mit verschiedensten fungiziden u./o. insektiziden Beizen gehandelt. Weitere Beizen sind biologische Mittel; sie sollen Wachstum oder Vitalität des Rapses fördern.

Fungizidbeizen gegen Auflaufkrankheiten: DMM (u.a. falscher Mehltau), Scenic Gold u. das Bakterienpräparat Integral Pro. Insektizide Beizen: Saatgut mit Lumiposa/Lumiposa Xtra OSR hat div. Auflagen, u.a. B1. Bei Erdfloh mäßig - nur bis 2-Blatt; fördert Vitalität des Rapses. Mit Buteo Start gebeiztes Saatgut darf in Deutschland ausgesät werden; B1.

Wirkung Insektizidbeizen ist begrenzt. Kontrollen einplanen!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 26. Juli 2024

Raps Sorten 2024

Raps hat eine große Bedeutung innerhalb der Fruchtfolge mit guter Vorfruchtwirkung vor Getreide. Die Ernteergebnisse der Landessortenversuche (LSV) Raps liegen noch nicht vor. Orientierung für die Aussaat 2023 bieten die mehrjährigen Ergebnisse der LSV, die auch die Basis der Sortenberatung des LLH darstellen. Der Spätfrost und Schnee im April dieses Jahres hat vielerorts der Raps in der Blüte erwischt und starke Schäden und Lager verursacht. Für die standortspezifische Sortenwahl ist neben der Ertragshöhe die Ertragsstabilität ein wichtiges Kriterium. Eigenschaften, welche die Ertragskonstanz mit beeinflussen sind die Winterhärte, Standfestigkeit, Saatzeitflexibilität, sowie die Krankheitsanfälligkeit. Für die Marktleistung ist der Ölgehalt von Bedeutung. Zur Aussaat 2024 werden die Hybriden Allesandro KWS, Ambassador, Daktari, Ernesto KWS, LG Activus und Otello KWS empfohlen. Zweijährig geprüft und damit zur Probe empfehlen sich die Sorten LG Adonis, Picard und Scotch. Ein Anbau kohlhernie-resistenter Sorten sollte nur auf Befallsflächen erfolgen.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 9228 41


Beitrag vom 22. Juli 2024

Stoppelbearbeitung nach Raps

Selbst bei guten Bedingungen und guter Erntetechnik beziffert sich der Verlust durchschnittlich auf 40 kg/ha. Das sind rund 1000 Körner pro m²! Dieses Samenpotenzial muss weitestgehend zur Keimung gebracht werden, um Durchwuchsraps zu minimieren. Rapsdurchwuchs vermindert den Ertrag durch Erhöhung der Bestandesdichte und geringerer Ertragsleistung vor allem bei aufspaltenden Hybridsorten. Nach der Ernte sollte erst einmal abgewartet werden bis die 1. Welle in der Strohschicht aufgelaufen ist (ca. 4 Wochen). In der Regel reicht die Feuchtigkeit durch Taubildung aus. Danach sollte eine flache Bearbeitung (mit Wiesenschleppe, Striegel, Mulcher) vorgenommen werden um weitere Samen in Keimlage zu bringen (Dormanzbrechung). In jedem Falle sollte eine zu tiefe Bearbeitung (> 3 cm) unterlassen werden. Ziel: Dormanz brechen und Überdauern durch „Vergraben“ verhindern (sekundäre Keimruhe)!

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 22. Juli 2024

Beim Anbau von Zwischenfrüchten die Fruchtfolge beachten!

Für einen gelungenen Zwischenfruchtanbau müssen die angebauten Arten zur Fruchtfolge des Betriebes passen. Bei Auswahl von Arten o. Mischungen darauf achten, dass Krankheiten und Schädlinge (z.B. Kohlhernie o. Sklerotinia bei Raps), die die Hauptfrüchte schädigen können, nicht durch Zwischenfrüchte gefördert werden; zudem dürfen diese nicht selbst zum Unkrautproblem in der Hauptfrucht werden. In Rübenfruchtfolgen z.B. sind Buchweizen u. Phacelia schwer zu bekämpfen!  Ein an die Fruchtfolge gut angepasster Zwischenfruchtanbau fördert Gesundheit, Ertrag und Qualität der Hauptfrucht. Auch auf ein sicheres abfrieren der Arten zu achten!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. Juli 2024

Hinweise zur Feldrandpflege

Auch mit Beginn der Getreideernte gilt es dafür zu sorgen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Bearbeitungsintensität des Bodens so gering wie möglich zu halten;  ein besonderes Augenmerk gilt es auf die Feldrandhygiene zu legen.  Ungräser können durch eine gezielte Feldrandpflege mit dem Mulcher am Einwandern gehindert werden. Ränder die bislang noch nicht gemulcht wurden, können jetzt , auch nach der Samenbildung der Ungräser, flach gemulcht werden.   Breite Feld- oder Wegränder sollten nicht komplett bearbeitet werden, um Rückzugsräume zu erhalten. Feldränder mit artenreichem Bewuchs an Kräutern ohne  Ungräser können auch jetzt noch  stehen bleiben. Bei Feldrändern mit hohem Bewuchs an Trespe und Ackerfuchsschwanz auch nach der Samenreife die Ungräser auf einer Höhe von 10-15 cm gemulcht werden. Durch diese Schnitthöhe bleibt der Boden weiterhin beschattet und schon ausgesamte Trespen können nicht keimen. Häufiges Mulchen fördert iauch die Vermehrung von konkurrenzstarken Ungräsern. Einheitliche Vorgehensweisen zur Feldrandpflege gibt es nicht, jeder sollte schlagspezifisch prüfen, ob ackerbauliche Probleme behoben werden müssen. Wenn keine Problemungräser am Feldrand vorhanden sind kann auf eine Pflegemaßnahme verzichtet werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 24. Juni 2024

Hinweise zum Jakobskreuzkraut

Auf extensiv genutztem Grünland, an Weg- und Straßenrändern u. auf Bracheflächen steht z. Zt. das Jakobskreuzkraut in der Blüte. Flächen die für die Beweidung mit Pferden oder zu Pferdeheu genutzt werden, besonders intensiv kontrollieren. Die Bekämpfung im Stadium der Blüte (besser noch vor der Blütenbildung) erfolgt ausschließlich durch Ausreißen der Pflanzen u. eine gesonderte Entsorgung (nicht kompostieren!) erfolgen. Um einen Wiederaustrieb zu vermeiden, den Wurzelstock ganz herausreißen – sonst kann die Pflanze wieder austreiben. Unbedingt darauf achten, dass die Samenbildung unterbleibt! Der beste Zeitpunkt zur chemischen Bekämpfung ist das Rosettenstadium im Frühjahr, kurz bevor der Stängel schiebt. Zur Zeit kann die Pflanze leicht mit anderen gelb blühenden Pflanzen, wie Rainfarn, Johanniskraut, Wiesenpippau, Gänsedistel o.a. verwechselt werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736