November 2023
- Hinweise zur Bekämpfung von Gräsern im Raps
- Hinweise zum späten Herbizideinsatz im Getreide
- Anbau von Wechselweizen und Situation Feldmäuse, Termin Sachkunde
Oktober 2023
September 2023
- Landwirtschaftliche Hinweise zur allgemeinen Situation
- Hinweise zur aktuellen Situation im Raps
- Winterweizen Sorten 2023
- N-Düngung Herbst 2023
- Hinweise zu LLH-Beratungsempfehlungen Herbst 2023
August 2023
- Wintergerste Sorten und Anbau 2023
- Hinweise zum Abbau von Sulfonylharnstoffen
- Hinweise zur Düngung
- Rapsaussaat
- Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Winterraps
Juli 2023
- Hinweise zum Belüften von Getreide und zu Rapsbeizen
- Herbst-Nmin-Reduzierung und Zwischenfruchtanbau
- Stoppelbearbeitung
- Pflegemaßnahmen von Feldrändern und Rainen
- Beim Anbau von Zwischenfrüchten die Fruchtfolge beachten!
- Hinweise zum Jakobskreuzkraut
- Landwirtschaftliche Hinweise zum Vorratsschutz und zum Jakobskreuzkraut
Juni 2023
Mai 2023
- Aktuelle Situation Mais
- Landwirtschaftliche Hinweise zur Ungras- und Unkrautbekämpfung im Mais
- Aktuelle Situation Getreide
- Hinweise zum Winterweizen
April 2023
März 2023
- Mikronährstoffe
- Rapsbestände
- Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz in Leguminosen
- Startdüngung
Februar 2023
- Landwirtschaftliche Hinweise zum Anbau von Hafer
- Landwirtschaftliche Hinweise zum Anbau von Ackerbohnen
Januar 2023
Hinweise zur Bekämpfung von Gräsern im Raps
In vielen Rapsbeständen sind nach wie vor Ungräser zu finden. Der Praxis stehen jetzt bei der späten Gräserbekämpfung propyzamidhaltige Produkte wie Kerb o. Milestone z.V. Im Vergleich zu den blattaktiven Mitteln der Wirkklasse 1/A gehört der Wirkstoff Propyzamid zur Gruppe 3/K; er trägt daher zu einem effektivem Resistenzmanagment bei der Ungrasbekämpfung über die gesamte Fruchtfolge bei. Der Wirkstoff Propyzamid wirkt über den Boden und ist ein wichtiger Baustein zum Ausschalten von Ungräsern (Trespe, Afu, Windhalm, Weidelgras). Die gute Bodenwirkung erfasst auch spät auflaufenden Ungrassamen bis ins Frühjahr hinein. Behandlungen möglichst früh morgens (auch bei Frost) durchführen, damit Tau, Reif o. Nebel das Abfließen des Bodenherbizides vom Blatt fördern; höhere Wassermengen (von 300-350 l/ha) unterstützen dies ebenfalls. Auch Niederschläge während bzw. zeitnah nach der Anwendung sichern Wirkung ab - ansonsten besteht das Risiko, das der Wirkstoff auf dem oft üppigen Blattapparat liegen bleibt. Beim Einsatz von Kerb u.a., bzw. Milestone (auch Kamille, Mohn, Kornblume) müssen Bodentemperaturen langfristig unter 10° C liegen! Milestone nur einsetzen, wenn kein Runway im Herbst appliziert wurde. Sind stark bestockte Gräser oder Ausfallgetreide vorhanden, ggf. 50% der Aufwandmenge eines blattaktiven Gräsermittels zumischen (z. B. Agil, Panarex u.a.). Ist es nicht sicher dass ein Rapsbestand stehen bleiben kann (schwache & dünne Bestände), muss im Hinblick auf die Nachbau-möglichkeiten abgewogen werden, ob Kerb, Milestone etc. eingesetzt werden können.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Hinweise zum späten Herbizideinsatz im Getreide
Die Bedingungen für eine Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Getreide sind, zumindest was die Temperaturen betrifft, nach wie vor günstig; begrenzender Faktor dürfte die Befahrbarkeit sein. Vor dem Hintergrund dass auch in den kommenden Nächten kein Frost vorausgesagt ist, kann, wenn´s denn vertretbar ist, auch bei späten Saaten noch eine Herbizidbehandlung durchgeführt werden. Dies gilt besonders für Standorte mit starkem Gräserdruck – obwohl der eigentlich durch die späte Saat schwächer sein sollte. Daran denken, dass die meisten Produkte nach dem Einsatz noch Vegetation benötigen; den Wirkstoffen muss sowohl für die Aufnahme als auch den Abbau genügend Zeit eingeräumt werden. Wirkung zeitig durchgeführter Gräser-behandlungen noch einmal kontrollieren! Auf einigen Standorten mit starkem Fuchsschwanz-druck ist es bereits jetzt absehbar, dass trotz guter Bedingungen beim Einsatz der Boden-herbizide, Nachbehandlungen gegen Ackerfuchsschwanz notwendig sein werden - die Keim- und Auflaufbedingungen für Ungräser waren in den vergangenen Wochen ebenfalls günstig! Zur Nachbehandlung eignen sich dann Traxos in WW, Triticale u. Roggen sowie Axial, vorrangig in Wi-Gerste, aber auch in WW, Triticale, Roggen möglich. Voraussetzungen für die Anwendung: Ackerfuchsschwanz muss mindestens 2-3 Blätter gebildet haben. Temperatur: erst wenn die Temperaturen tagsüber unter 10°C liegen u. in der Nacht unter 5°C fallen, ist der ideale Zeitpunkt erreicht. Ist die Saat nicht ausreichend mit Erde bedeckt, kann dies die Keimfähigkeit beeinträchtigen; liegt der Anteil über 10%, Unkrautbekämpfung im Frühjahr durchführen.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Anbau von Wechselweizen und Situation Feldmäuse
Sofern nach spät räumenden Vorfrüchten (u.a. Körnermais, Rüben) noch die ein oder andere Fläche mit Weizen zu bestellen ist, sollten nur spätsaatveträgliche Sorten z.B. Asory (A), JB Asano (A), RGT Reform (A), Campesino (B), Informer (B), KWS Donovan (B), Elixer (C)) mit mind. 400-450 KK/m² gesät werden. Bei noch späteren Saatterminen ist es evtl. sinnvoller eine Wechselweizensorte zu säen (u.a. A- Sorten Quintus, Licamero, KWS Mistral). Vorteil - i.d.R. mit guter Winterhärte ausgestatteten So-Weizensorten - die sehr späte Herbstsaat (ab Mitte/Ende Nov.) ist einer Saat im Frühjahr ertraglich überlegen.
Befallssituation Feldmäuse: Aktuell ist die Besiedlung der Winterungen mit der Feldmaus auf niedrigem-mittlerem Niveau einzuschätzen. Die Nager haben sich ab dem Kurztag kaum noch vermehrt; auch die Niederschläge der vergangenen Wochen war für die Entwicklung der Population nicht förderlich. Die Bekämpfungsschwelle für Getreide ist deshalb im Winterhalbjahr (80-128 Mäuse/ha) höher eingestuft als im Mai (80-96 Mäuse/ha). Die Besatzdichte lässt sich mit der Lochtretmethode (wieder geöffnete Löcher/250m² (Rechteck von ca.16 x 16 m abstecken)) abschätzen. Eine Maus öffnet in 24 h durchschnittl. 2,5 Löcher, da sie alle 2-3 h zum Fressen an die Oberfläche kommt. Es empfiehlt sich, die Bestände am Ende des Winters zu beurteilen, um dann bei Überschreiten der Bekämpfungsschwelle gezielt zu reagieren. I.d.R. brechen hohe Populationen in der nasskalten Jahreszeit zusammen.
Sachkundefortbildung: 14. Dez., 10°°Uhr in Niederaula; Anmeldungen unter: 0561/7299-333
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Bodenbedeckung der Ackerflächen
Auf 80 % der betrieblichen Ackerfläche ist in der Zeit vom 15. November bis zum 15. Januar eine Mindestbodenbedeckung sicherzustellen. Dies kann über mehrjährige Kulturen, Winterfrucht, Zwischenfrucht oder Stoppelbrachen realisiert werden. Bei einem Anbau früher Sommerkulturen (nicht Mais) im Jahr 2024 kann die Mindestbodenbedeckung alternativ im Zeitraum 15.09.2023 bis 15.11.2023 erfolgen. Damit ist also eine Winterfurche (Pflügen quer zur Haupthangrichtung) möglich auf 20 % des Ackerlandes sowie zusätzlich auf den Flächen, die für eine frühe Sommerkultur im Jahr 2024 vorgesehen sind. Sofern in 2024 auf Flächen in den Erosionsklassen 1 oder 2 Mais angebaut wird, ist ein Pflügen ab dem 16. Februar zulässig, falls auf den jeweiligen Schlägen eine Winterbegrünung vorhanden war
Thomas Krenzer, Tel.: 06621/87-2221
Landwirtschaftliche Hinweise zur Ampferbekämpfung
Der Spätsommer bietet günstige Bekämpfungstermine für Ampfer. Die Pflanzen verlagern jetzt Nährstoffe zur Überwinterung; dabei werden auch Wirkstoffe von PSM mit in den Wurzelbereich transportiert. Bekämpfung am besten im Rosettenstadium, d.h. möglichst viele intakte Blätter, Blütenstängel möglichst noch nicht geschoben. Sind nur wenige Ampferpflanzen vorhanden sind Einzelpflanzen- o. Horst-behandlungen sinnvoll, sonst Flächen- bzw. Teilflächenbehandlungen. Eingesetzt werden können Harmony SX (kleeschonend), Simplex, Ranger o. Lodin. - Anwendungsbestimmungen beachten! Nachsaaten einplanen, um entstandene Narbenlücken zu schließen! Z.Zt. finden Nachsaaten in kurzen Grasnarben gute Entwicklungsbedingungen (Feuchte u. geringe Konkurrenz).
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Beitrag vom 25. September 2023
Landwirtschaftliche Hinweise zur allgemeinen Situation
Die anhaltend warme und sonnige Witterung kann zu einem stärkeren Zuflug von Schädlingen im Raps u. in der Wintergerste führen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Situation was das Ausfallgetreide betrifft komplett anders: nach der Ernte ist das Ausfallgetreide meist zügig aufgelaufen; unbearbeitet kann es eine “Grüne Brücke“ für die Überdauerung von Blattläusen und Zikaden bilden. Gut entwickeln sich auch die Zwischenfruchtbestände, in denen allerdings örtlich auch stärkerer Besatz mit Ausfallgetreide zu finden ist. Beobachtungen zeigen bisher einen nur geringen bis mäßigen Besatz mit Blattläusen. Schon aufgelaufene Gerste regelmäßig, möglichst bei Sonnenschein, auf Blattläuse kontrollieren: Ziel ist es, die Übertragung des Gelbverzwergungsvirus durch Blattläuse zu verhindern. Schadschwelle: 10 % befallener Pflanzen od. 1 Blattlaus/10 Pflanzen (EC 13). Für Maßnahmen können Pyrethroide genutzt werden. Auch anderes Getreide kann befallen werden. Raps: Gelbschalen weiter im Blick behalten (Erdfloh - in Gunstlagen ggf. auch Schwarzer Kohltriebrüssler).
Bei der Unkrautbekämpfung im Getreide stehen Ungräser - Fuchsschwanz, Windhalm u. Trespe - im Vordergrund. Ackerbauliche Möglichkeiten nutzen um den Gräserdruck bereits vor der Saat zu reduzieren (z.B. Scheinsaat, Frühsaaten vermeiden). Fruchtfolge beachten: z.B.: Sofern Gerstensaat noch ansteht: wurde bei der Fruchtfolgeplanung berücksichtigt Gerste nicht auf Feldern mit starkem Trespenbesatz anzubauen? – dort gibt es keine ausreichenden Lösungsansätze!
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Beitrag vom 18. September 2023
Hinweise zur aktuellen Situation im Raps
Verschlämmte/verkrustete Flächen nach den Niederschlägen am 25. August u. um die Monatswende: 15-20 gleichmäßig verteilte Rapspflanzen reichen für einen guten Rapsbestand aus. Wurde noch kein Herbizid eingesetzt, eignet sich ab dem 3-Blattstadium (ohne Keimblätter) eine erste Splittingmaßnahme von Belkar 0,25 + Synero 0,25; eingeschränkte Mischbarkeit beachten - nicht jedes Gräsermittel geht! Auch Kombinationen aus Runway + z.B. Fuego Top, Butisan Gold, Gajus können im NA zum Einsatz kommen. Sind noch Gräser o. Ausfallgetreide zu erwarten, kann es sinnvoll sein, diese erst später mit den rein blattaktiven Produkten zu bekämpfen. Auf Schnecken (Randbereiche u. Mulchsaaten) achten. Aktivitäten des Rapserdflohes sind zu beobachten. Auf eine frühe Bekämpfung kann verzichtet werden, wenn die kleinen Rapspflanzen vital und im Wachstum sind und die Schäden durch den Reifungsfraß der Erdflöhe an den jungen Blättern geringfügig sind (<10% Blattfraßverluste). Relevante Schäden durch die Larven des Erdflohs lassen sich bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes von > 50 Stück innerhalb von 3 Wochen / Gelbschale zu einem späteren Zeitpunkt wirksam verhindern (Gelbschalen 20 m vom Rand in die Nähe zu abgeernteten Rapsschlägen aufstellen. Ende Sept. /Anfang Okt. tritt möglicherweise auch der Schwarze Kohltriebrüssler auf. Die Schäden dieses Kühlbrüters können erheblich sein: Verlust der Haupttriebe. Bekämpfung mit zugelassenen Pyrethroiden wird ab 10 Rüsslern innerhalb von 3 Tagen / Gelbschale empfohlen.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Beitrag vom 11. September 2023
Winterweizen Sorten 2023
Wie wichtig die Eigenschaften der angebauten Sorten sind, wurde im vergangenen Anbaujahr wieder einmal mehr als deutlich. Im Vergleich zu den Vorjahren, die entweder tendenziell zu trocken oder zu nass waren, war die Anbauperiode 2022/2023 von einem ständigen Wechsel geprägt. Durch einsetzende Niederschläge im Juli und August war Weizenernte vielerorts erst zu einem späten Zeitpunkt möglich. Dies hatte z.T. gravierende Einflüsse auf die Kornqualität, sodass Fallzahlstabilität der Sorten in 2023 wieder in den Fokus gerückt ist. Auf Basis des aktuellen LSV Winterweizen 2023 sind aus dem A-Sortiment die Sorten KWS Donovan, KWS Imperium, RGT Reform und SU Jonte sowie aus langjährigen Prüfungen im Orientierungssortiment die Sorten Asory, Foxx, und Rubisko zu empfehlen, für den Probenanbau die Sorte Polarkap. Im B-Sortiment haben sich die Sorten Akasha, Informer, Knut, Campesino und Chevignon bewährt, für den Probenanbau wird die Sorte SU Fiete empfohlen, KWS Keitum als C-Weizen.
Lars Klingebiel, LLH Bad Hersfeld, 06621 922841
Beitrag vom 04. September 2023
N-Düngung Herbst 2023
Auch wenn die Qualitäten im Weizen auf Grund der Witterung gelitten haben, sind die Erträge im Allgemeinen in Ordnung gewesen, sodass der gedüngte N auch entzogen wurde. Die Organik aus dem Frühjahr sollte sich weitestgehend umgesetzt haben und von der Pflanze genutzt worden sein. Bei angepasster Düngung sind keine hohen Nmin-Werte im Herbst zu erwarten. Lediglich die Mineralisierung setzt unter den feucht-warmen Bedingungen N frei (v.a. bei langj. Org. Düngung). Wurde auf frisch ausgestellten Raps u. Zwischenfruchtbeständen zusätzlich viel Stroh eingearbeitet, kann eine leichte Andüngung von Vorteil sein (30/60-Regelung). Dabei ist zu beachten, dass die ausgebrachte N-Menge im nächsten Jahr voll berücksichtigt werden muss. Zusätzlich an Bor und Mangan in Raps- und Gerstenbeständen denken.
Philipp Pfister, AGLW, 06623 933 420
Beitrag vom 04. September 2023
Hinweise zu LLH - Beratungsempfehlungen Herbst 2023
Die LLH-Beratungsempfehlungen Herbst 2023 für den Pflanzenbau sind ab sofort erhältlich. Das Beratungsteam Pflanzenbau des LLH informiert in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzdienst Hessen über rechtliche Rahmenbedingungen und deren praktische Umsetzung bezüglich Düngung und Pflanzenschutz. Zudem werden, basierend auf dem Versuchswesen der LLH-Fachinformation Pflanzenbau, Sortenempfehlungen für Getreide und Raps vorgestellt. Wie gewohnt enthält die Broschüre Einlageblätter mit Anwendungshinweisen der Pflanzenschutzmittel.
Die Beratungsempfehlungen sind für 10 € (zzgl. 4 € Versand) ausschließlich auf Rechnung zu beziehen.
Bestellungen sind ab sofort möglich unter: https://llh.hessen.de/beratungsempfehlungen/
Wintergerste Sorten und Anbau 2023
Die hohe Feuchtigkeit im Frühjahr beanspruchte die Wintergerste aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Staunässe. Die Ernteergebnisse waren standortbedingt sehr unterschiedlich. Eine gute Bodenstruktur war zur Gewinnung sicherer Erträge und Qualitäten vom Vorteil. Die Landessortenversuche in Hessen beschreiben, inwiefern die einzelnen Sorten unter den hiesigen Bedingungen sich im Detail präsentierten. Geprüft werden mehr- und zweizeilige Sorten. Zweizeilige Sorten können bei Trockenheit und Hitzestress bessere Kornqualitäten erzielen, an kühleren und wasserreicheren Standorten haben mehrzeilige Sorten eine höhere Ertragsleistung. Bei der Wintergersten-Aussaat sollte auf Sorten gesetzt werden, die neben einer guten Ertragsleistung und Vermarktungsqualität auch Ertragssicherheit bieten. Auf Basis der mehrjährig mit den Sorten gemachten Erfahrungen werden für die Aussaat 2023 die mehrzeiligen Sorten SY Galileoo, Esprit, Teuto, KWS Orbit und KWS Morris empfohlen. Sind Sorten erst zweijährig geprüft, zeigen sich aber bereits vielversprechend, können diese dem Probeanbau dienen. Als geeignete Sorten für einen ersten Probeanbau erzielen Avantasia, Julia und SU Hetti entsprechende Ergebnisse sowie die GVV tolerante Sorte KWS Exquis, wenn Gelbverzwergungsvirus eine Rolle spielt. Auf Standorten mit Gelbmosaikvirusproblematik wird die BaYMV-Typ 2 resistente Sorte SU Midnight empfohlen. Von den zweizeiligen Sorten erhalten Almut, Arthene, Bianca und Bordeaux eine Hauptempfehlung, KWS Tardis eine Empfehlung für den Probenanbau. Die Aussaat nicht zu früh durchführen und auf ein gut abgesetztes Saatbett und eine gute Bodenstruktur achten!
Lars Klingebiel, LLH Bad Hersfeld, 06621 922841
Hinweise zum Abbau von Sulfonylharnstoffen
Die anhaltenden Niederschläge reduzieren zwar das Anbaurisiko von Zwischenfrüchten und Winterraps nach dem Einsatz dieser Wirkstoffe (z.B.: Atlantis Flex, Concert SX, Husar OD/Plus, Broadway, Pointer SX u.a.) im Frühjahr, dennoch ist die lange Trockenphase mit einem nur gehemmten Abbau nicht zu unterschätzen! Leicht humose Standorte, alkalische Böden mit pH-Werten >7 oder Standorte mit extrem wenig Niederschlägen können betroffen sein. Die Auflagen WP 710 u. 720 auf der Gebrauchsanleitung des eingesetzten Herbizides weisen auf das Risiko beim Nachbau von Raps o. dikotylen Zwischenfrüchten hin. Die Anlage eines Kressetestes ist deshalb sinnvoll: die Pflanze reagiert sehr empfindlich auf Rückstände dieser Wirkstoffe; Kontrollprobe einer unbehandelten Fläche parallel testen!
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Hinweise zur Düngung
Kann man direkt nach dem Kalken Gülle ausbringen? Werden die beiden Düngemittel zeitnah ausgebracht kann eine chemische Reaktion entstehen. Ausgangssituation: Beim Kalken werden Calcium- u. Magnesiumkarbonate auf dem Boden verteilt; bei der Gülledüngung wird Stickstoff vor allem in Form von Ammonium ausgebracht. Werden die Düngemittel direkt nacheinander ausgebracht, kann es zu einer chem. Reaktion kommen: Die Karbonate reagieren mit Ammonium zu Ammoniumkarbonat. Die Verbindung ist nur in einer neutralen bis schwach basischen Umgebung beständig. Ammoniumkarbonat wird umso unbeständiger, je geringer der pH-Wert im Boden ist; d.h.: Ammoniak wird freigesetzt (ausgegast) und die N-Verluste der Gülledüngung steigen. Daher zwischen Kalken u. Güllegabe Zeitabstand von 2-3 Wochen einhalten, damit sich die Carbonate im Boden umwandeln können.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Rapsaussaat
Raps ist eine Feinsämerei und verfügt über geringe Energiereserven im Keim. Dadurch sind die Ansprüche an die Saatbettqualität hoch. V. a. das Strohmanagement ist wichtig - Strohmatten vermeiden. Hohe Strohmengen, eine schlechte Verteilung sowie schlechte Zerkleinerung und Durchmischung können den Pflugeinsatz rechtfertigen. Dabei auf Rückverfestigung achten. Unter feuchten Bedingungen sorgt eine intensivere Bodenbearbeitung (Grubber, Pflug) für mehr Luft im Porenraum. Die Bodenbeschaffenheit sollte eine leichte Durchwurzelung des Rapses ermöglichen. Rasche Wurzel- und Jugendentwicklung sind entscheidend (Erdfloh, optimale Winterhärte). Auf eine gewisse Rückverfestigung achten. Saatzeit Mitte Aug. bis Mitte Sept. Bei frühen Terminen Körner reduzieren, um ein hochtreiben der Bestände zu verhindern – optimal ca. 40 Körner/m².
Philipp Pfister, AGLW, 06623 933420
Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Winterraps
Herbizidstrategie im Raps richtet sich nach Leitverunkrautung; es kann Sinn machen VA und NA zu kombinieren. Clomazonehaltige Produkte (z.B. Clomazone 360 CS, Gamit 36 AMT) haben im VA, dort wo die Auflagen passen, gegen Rauken u. Kreuzblütler im Vgl. die sicherste Wirkung. Basis für clomazonefreie Lösungen sind metazachlorhaltige Präparate (div. Butisan-Präp.) unmittelbar nach der Saat - vor allem wenn mit Kreuzblütlern zu rechnen ist! Für Standorte ohne Storchschnabel u. Rauken eignen sich Butisan o. Fuego Top – auf Wirkstoffmenge achten! Unter schwierigen Bedingungen ggf. mit dem Herbizid warten bis der Raps sicher aufgelaufen ist. Als Herbizid bietet sich dann der Einsatz von jeweils 0,25 l/ha Belkar + Synero im 2-Blattstadium des Rapses an. Alternativen sind zu diesem Termin sind 1,5 l/ha Tanaris oder 3,0 l/ha Gajus jeweils + 0,2 Runway.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Hinweise zum Belüften von Getreide und zu Rapsbeizen
Erntepause – die Umgebungstemperatur ist zwar momentan recht kühl, dennoch, den richtigen Zeitpunkt zum Belüften zu finden ist bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht immer einfach. Um Erntegut zu kühlen kalte Nächte nutzen. Für die dauerhafte Lagerung (über Winter) sind Temperaturen < 10° C im Lager notwendig. Beim Belüften folgende Faustregeln beachten: - vor der Einlagerung Getreide reinigen; - nach Einlagerung sofort belüften; - ist Belüftungsluft mind. 5 °C kälter als das Getreide, kann immer belüftet werden (unabhängig von der rel. Feuchte der Außenluft) sofern Getreide > über 15,5 % Feuchte hat; - aus Sicherheitsgründen sollte die Luft 7°C kälter sein als das Getreide, sofern Getreide < 14 % Feuchte hat; - abgekühltes Getreide auf keinen Fall wieder erwärmen!
Rapssaatgut wird seitens der Züchter mit unterschiedlichsten Beizen angeboten – mit fungiziden und oder insektiziden Wirkstoffen mit oder ohne Biostimulanzien. Fungizidbeizen gegen Auflaufkrankheiten (u.a. falscher Mehltau): DMM; Scenic Gold - Notfallzulassung. Integral Pro = biolog. Präparat zur Stärkung der Vitalität - nur bei geringerem Befallsdruck. Insektizide Beizen: mit Lumiposa bzw. Lumiposa Xtra OSR gebeiztes Saatgut hat div. Auflagen; wirkt vorrangig gegen Kohlfliege, gegen Erdfloh nicht ausreichend. Mit Buteo Start gebeiztes Saatgut darf hier gesät werden; Wirkungsmechanismus vergleichbar mit Neonicotinoiden - Wirkungsgrade schwanken. Trotz Beizung die jungen Rapsbestände auf Erdflohbefall kontrollieren - Beizen haben nur eine begrenzte Wirkung - ggf. Insektizideinsatz! Biostimulanzien u. Nährstoffbeizen zielen darauf ab Wachstum (Vitalität, Stresstoleranz) u. die Nährstoffaufnahme der Pflanzen zu verbessern.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Herbst-Nmin-Reduzierung und Zwischenfruchtanbau
Um den Unkraut- bzw. vor allem in diesem Jahr starken Ungrasdruck sowie Ausfallsamen zu bekämpfen ist eine Bodenbearbeitung unerlässlich. Dennoch sollte die mechanische Bekämpfung möglichst flach erfolgen und zeitlich auf das Auflaufgeschehen abgestimmt sein. Eine tiefe Bearbeitung sollte möglichst spät stattfinden (z.B. bei Weizen nach Raps). Dies reduziert die Mineralisation und fördert gleichzeitig das Bekämpfen von Ungrassamen. Problematisch ist es bei hohen Strohmengen auf der Fläche. Die 2. Bodenbearbeitungsmaßnahme muss dementsprechend tief erfolgen und das Stroh gut in den Boden einmischen. Der Strohrotte sollte dann etwas Zeit gegeben werden bevor die Aussaat erfolgt. Eine dritte Einarbeitung bringt Vorteile für die Strohrotte, fördert aber auch die Mineralisation. Hier sollte abgewogen werden.
Sollte eine Sommerung folgen, empfiehlt sich aus bekannten Gründen der Anbau einer Zwischenfrucht: N-Konservierung für die Folgefrucht, Humusaufbau, Bodenstrukturförderung, Unkrautunterdrückung – Wichtig ist eine zeitige Aussaat und ggf. das Sicherstellen des Abfrierens durch Maßnahmen im Winter. Auch im Rahmen von GLÖZ 6 „Mindestbodenbedeckung in sensiblen Zeiten“ ist der Anbau von Zwischenfrüchten anzuraten. - GLÖZ 6: 80% des AL muss eine Bodenbedeckung aufweisen. - Es ist also möglich auf 20 % der Ackerfläche eine Winterfurche liegen zu lassen. Auch hier ist es jedoch von Vorteil N-konservierende Maßnahmen zu ergreifen in Form eines Zwischenfruchtanbaus und eines späten Einsatzes des Pfluges. Nach GLÖZ 6 zählt eine Stoppelbrache auch dann als Bodenbedeckung, wenn einmalig eine Stoppelbearbeitung durchgeführt wurde.
Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420
Stoppelbearbeitung
Die flache Stoppelbearbeitung dient primär dazu Ungräser und Ausfallgetreide auflaufen zu lassen. Vor allem in diesem Jahr waren Gräser in den Getreidebeständen ein Problem. Wichtig ist, dass ein Vergraben verhindert wird (Bearbeitungstiefe max. 5cm). Eine Vermischung des Strohs mit dem Boden zur Förderung der Strohrotte sollte auf Problemflächen von zweitrangiger Bedeutung sein. Außerdem werden die Kapillaren oberflächlich gebrochen, was vor Austrocknung schützt. Dies ist vor allem auf Flächen ratsam, auf denen das Stroh geborgen wurde. Auf Flächen, wo das Stroh gehäckselt wurde, fungiert die Strohschicht als Puffer. Außerdem ist eine gewisse Rückverfestigung auch nach der Stoppelbearbeitung von Vorteil. Um auf Problemflächen einen Großteil der Ungrassamen zügig zum Keimen zu bringen, kann es von Vorteil sein nach der Stoppelbearbeitung und ungenügender Rückverfestigung anzuwalzen.
Nach der Rapsernte empfiehlt es sich, die Fläche zunächst zu mulchen. Dies hat neben den phytosanitären Effekten (Pilzsporen: Sclerotinia, Verticillium, Phoma) eine leichtere Folgebearbeitung (Saatbettbereitung) und eine Verbesserung der Mulchschicht zur Folge. Die Mulchschicht begünstigt zusätzlich das Auflaufen des Ausfallrapses. Ein Eingriff in den Boden sollte zunächst vermieden werden. Nach dem Auflauf der ersten Welle schließt sich eine flache Bearbeitung (ggf. mit Scheibenegge) an.
Bei Interesse an Nachernte Nmin-Proben rufen Sie gerne bei der AGLW an.
Philipp Pfister, 06623-933 420
Pflegemaßnahmen von Feldrändern und Rainen
dienen dazu, das Einwandern von Ungräsern (u.a. Trespen) u. Unkräutern (z.B. Ackerwinde) in die Kulturfläche zu vermeiden. Seitdem Wegränder und Feldraine nicht mehr als Futterflächen genutzt werden, werden sie, sofern möglich, abgemäht bzw. abgeschlegelt; das Pflanzenmaterial bleibt am Ort und Stelle liegen. Oft sind die Maßnahmen in den vergangenen Wochen vor dem Aussamen unerwünschter Pflanzen bereits erfolgt. Abschnitte mit weniger problematischen Bewuchs hingegen werden jetzt unmittelbar vor der Ernte, bzw. nach dem Drusch gepflegt. Die landwirtschaftliche Praxis leistet mit diesem Vorgehen zugleich einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Artenvielfalt u. Lebensräumen für Kleinlebewesen.
Beim Anbau von Zwischenfrüchten die Fruchtfolge beachten!
Für einen gelungenen Zwischenfruchtanbau müssen die angebauten Arten zur Fruchtfolge des Betriebes passen. Bei Auswahl von Arten o. Mischungen darauf achten, dass Krankheiten und Schädlinge (z.B. Kohlhernie o. Sklerotinia bei Raps), die die Hauptfrüchte schädigen können, nicht durch Zwischenfrüchte gefördert werden; zudem dürfen diese nicht selbst zum Unkrautproblem in der Hauptfrucht werden. In Rübenfruchtfolgen z.B. sind Buchweizen u. Phacelia schwer zu bekämpfen! Ein an die Fruchtfolge gut angepasster Zwischenfruchtanbau fördert Gesundheit, Ertrag und Qualität der Hauptfrucht. Auch auf ein sicheres abfrieren der Arten zu achten!
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Hinweise zum Jakobskreuzkraut
Auf extensiv genutztem Grünland, an Weg- und Straßenrändern sowie auf Brachflächen steht zur Zeit das Jakobskreuzkraut in der Blüte. Da es vor allem für Pferde sehr giftig ist, Flächen, die für die Beweidung mit Pferden oder zu Pferdeheu genutzt werden, besonders aufmerksam kontrollieren. Eine Bekämpfung im Stadium der Blüte kann jetzt ausschließlich durch Ausreißen der Pflanzen und eine in Folge gesonderte Entsorgung (nicht kompostieren!) erfolgen. Auch die Wurzel beim Rausreißen möglichst ganz entfernen, weil die Pflanze sonst aus Restwurzelstücken wieder austreiben kann. Auf jeden Fall die Samenbildung vermeiden! Der beste Zeitpunkt zur chemischen Bekämpfung ist das Rosettenstadium im Frühjahr. Jakobskreuzkraut kann z.Zt. leicht mit anderen gelb blühenden Pflanzen, wie Rainfarn, Johanniskraut, Wiesenpippau, Gänsedistel o.a. verwechselt werden.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Landwirtschaftliche Hinweise zum Vorratsschutz und zum Jakobskreuzkraut
Um Schäden durch Vorratsschädlinge vorzubeugen, vor Einlagerung der neuen Ernte besonders Ritzen, Ecken u. Fugen der Läger u. Fördertechnik mit Besen u. Industriestaubsauger gründlich reinigen. Schon ein geringer Ausgangsbefall kann zum kompletten Befall der neuen Ernte führen! Vorhandenes Altgetreide nicht mit der neuen Ernte vermischen, sondern auslagern bzw. so lagern, dass es als erstes verfüttert werden kann! Eine zusätzliche chemische Behandlung der leeren Speicherräume (z.B. K‐Obiol EC 25) schafft weitere Sicherheit vor Schädlingen. Anwendungshinweise beachten! Auch der Einsatz von Nützlingen (z.B. Schlupfwespen) ist möglich – allerdings nicht in Kombination mit chemischen Mitteln.
Hinweise zu Ungrasproblemen
Zur Zt. ragen, trotz gezielter Bekämpfung, Ackerfuchsschwanz, Windhalm o. Trespen in größerer Anzahl aus Getreide oder Blattfrüchten heraus. Dies kann mit Minderwirkungen von Gräsermitteln zusammenhängen; werden diese anhand einer Analyse n nachgewiesen, muss die Herbizidstrategie der gesamten Fruchtfolge überdacht werden. Ansonsten wächst die Wahrscheinlichkeit der Selektion dieser Biotypen; reagiert man nicht, können sich diese Arten schnell verbreiten. Um sie erfolgreich zu bekämpfen, ist eine genaue Kenntnis über die Ursache der geringeren Wirkungsgrade wichtig. Können Anwendungsfehler ausgeschlossen werden, wenden Sie sich in Verdachtsfällen (auch bei Vogelmiere, Kamille etc.) an den örtlich zuständigen Berater des LLH, um ggf. einen Test durchzuführen. Anhand der Analyse kann ggf. eine passende Behandlungsstrategie erarbeitet werden.
(Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736)
Aktuelle Situation: trocken
Niederschlag im Beratungsgebiet im Schnitt Mai: 46 mm; Juni: bisher 4 mm (langj. Schnitt Mai: 67 mm, Juni: 62 mm). Dabei sind Einzelwerte von Lispenhausen und Königswald, wo es an einem Tag innerhalb kürzester Zeit 49 – 80 mm Niederschlag gab. Es ist fraglich, ob die Weizenbestände unter den Bedingungen großartig Stärke und Protein bilden und einlagern können. Gelbrost war vielerorts ein Thema. Stark gestresste Bestände haben zusätzlich Probleme mit Blattläusen. Konnte die Gerste unter solchen Bedingungen in den letzten Jahren sehr gute Erträge und Qualitäten erzielen, wird es dieses Jahr auf Grund der schlechteren Wurzelentwicklung nicht ganz so rosig. Beim Mais sind die spät gesäten Bestände deutlich im Nachteil. Die Wurzelentwicklung ist unzureichend im Vergleich zu Beständen, die noch in etwas Bodenfeuchte abgelegt wurden. Auch das Grünland verbrennt zusehends.
Philipp Pfister, AGLW, 06623-933420
Bestandesdichte als Ertragsfaktor
Der Getreideertrag ist das Produkt aus Anzahl der Ähren/m², der Kornzahl/Ähre und des TKG (bzw. Einzelkorn). Diese einzelnen Ertragskomponenten beeinflussen sich im Bestand gegenseitig durch Kokurrenzbeziehungen um versch. Ressourcen. Mit ackerbaulichen Mßnahmen wird versucht positiven Einfluss auf diese Beziehungen zu nehmen (Aussaatstärke, Aussaatzeitpunkt,Düngung, Düngungszeitpunkt, etc.). Aber auch genetische Merkmale müssen berücksichtigt werden (Bestandesdichte- od. Ährentypen, Zwei- und Mehrzeilig, etc.). Die Triebzahl je Pflanze und die Triebreduktion sind elementare Steuerungselemente des Ertrages und mit der Düngung am einfachsten zu beeinflussen. Aber auch die Aussaatstärke ist zu Beginn maßgebend. Bei zu dicht gesäten Beständen ist die Entwicklung des Wurzelsystems eingeschränkt und die Einzelpflanzen konkurrieren um Wasser, vorhandene Nährstoffe und Licht. Die Auswinterungsgefahr steigt. Im Frühjahr führt die Konkurrenz um Licht dazu, dass die Pflanzen verstärkt in die Höhe wachsen. Darunter leidet der Halmdurchmesser und die Halmstabilität. Es ist also wichtig die Aussaatmenge an dem TKG auszurichten und nicht pauschal nach kg/ha auszusäen:
Saatmenge (kg/ha) = Kornzahl/m² x TKG (g) / Keimfähigkeit (%)
Richtwerte Ähren je m²
W-Weizen – 450-560
W-Gerste (zz) – 660-860
W-Gerste (mz) – 550-590
W-Triticale – 440-570
Bei Zählungen von Wintergerstenbeständen (mz) durch die AGLW sind die Bestände oft zu dicht. Gerade bei Trockenheit wird es schwierig optimale HL-Gewichte zu generieren.
Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420
Aktuelle Situation Mais
Die Bedingungen für die Jugendentwicklung im Mais sind in diesem Jahr sehr gut, auch wenn auf Grund von Regen und Nässe die Aussaat etwas verzögert war. Die anschließenden warmen Temperaturen in Verbindung mit ausreichend Feuchtigkeit führten zu einem raschen Aufgang und Wachstum. Auf Böden mit P-Gehaltsklasse C reichen für den Start kleine Mengen – in Versuchen der AGLW oft in Form von Mikrogranulat. Eine zu hohe P-Unterfußdüngung hemmt die Wurzelbildung. Ein Augenmerk sollte auch auf die Schwefelversorgung gerichtet sein. Durch die hohen Niederschläge im Winter und Frühjahr ist S zum Großteil ausgewaschen. Bei einer Blattdüngung/Herbizidbehandlung sollte soweit möglich S mitgenommen werden. Zudem sind auch Bor, Zink und Mangan zu empfehlen ( 450g B/ha; 400g Zn/ha; 250g Mn/ha). Hinweis: Für GLÖZ 8 – Flächen: Pflegeverbot vom 01.04.-15.08.
Landwirtschaftliche Hinweise zur Ungras- und Unkrautbekämpfung im Mais
Die oft feuchten Bodenverhältnisse sind für die mechanische Unkrautbekämpfung schwierig und weniger günstig, bieten aber gute Voraussetzungen für den frühen Einsatz bodenwirksamer Maisherbizide:
Adengo (terbuthylazinfrei) als Vorlage bis zum 1.Blatt Stadium hat eine breite Unkraut- und Hirsewirkung (Nebenwirkung Erdmandelgras); evtl. Nachbehandlung einplanen – keine Wirkung bei Ackerfuchsschwanz u. Quecke. Wenn erforderlich, empfiehlt sich als Nachlage im 6 Blattstadium Laudis (2,0 l/ha) ohne Ackerfuchsschwanz- /Queckenwirkung - sonst Maister power. Außerdem terbuthylazinfrei: u.a. Spectrum Plus mit 3 l/ha im frühen Nachauflauf, hier ist eine Nachlage im ((4) - 6 Blattstadium) mit einem blattaktiven Produkt bzw. einer Produktkombination einzuplanen (z.B. Arrat +FHS + Motivell Forte). Terbuthylazin-haltig mit überwiegender Bodenwirkung für den frühen Nachauflauf: z.B. Gardo Gold 3,5 l/ha, Successor T 3,5 l/ha, Spectrum Gold 2,0 l/ha oder Aspect 1,5 l/ha. Auch hier ist eine blattaktive Spritzfolge einzuplanen (u.a. Nicosulfuron bei Gräser/Quecke u. Hirsen, bzw. Mesotrione z.B. bei Nachtschatten u. Gänsefuß). Spritzfolgen sind auch bei starkem Hirsedruck zu empfehlen. Ist eine Einmalbehandlung geplant, sind Kombinationen aus blatt- und bodenwirksamen Produkten im 3-4 Blattstadium anzustreben. Nach einer Regenphase einen Tag trockenes Wetter abwarten. Ist Ausfallgetreide zu bekämpfen benötigt man SHS z.B. Nicosulfuron, Rimsulfuron u. Foramsulfuron. Auflagen von Nicosulfuron beachten.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Aktuelle Situation Getreide
Die Wintergerstenbestände sind über das Stadium des Grannenspitzens hinaus. Die Bestände sehen auf Grund der ausreichenden Wasserverfügbarkeit gut aus. Eine Abschlussgabe steht an oder sollte bereits erfolgt sein. Bei zu üppigen Beständen sollte die 3. Gabe angepasst werden, um das Hektolitergewicht zu halten. Bei dichten Beständen und der hohen Feuchtigkeit muss der Krankheitsdruck regelmäßig kontrolliert werden. Selbiges gilt für die Weizenbestände, die hier und da auch schon in BBCH 39 sein dürften. Auch hier das HL-Gew. im Auge behalten. Durch die starke Nässe über den Winter und die hohe Wasserverfügbarkeit im Frühjahr, sind die Wurzeln oft nur unzureichend entwickelt. Dadurch steigt die Gefahr von Trockenstress, sollte es zu einer längeren Phase ohne Niederschlag kommen. Der Einsatz von Mikronährstoffen über das Blatt kann hier etwas vorbeugen. Dies geschieht im jetzigen Stadium vor Allem durch die Reduktion von reaktiven Sauerstoffradikalen in der Pflanze. So tragen besonders Mangan und Zink zur Entgiftung bei hoher Sonneneinstrahlung und Wassermangel bei. Auch bei Sommergetreide sollte bei ausreichender Bodenbedeckung eine Behandlung mit Mn, Zn und B erfolgen. Bei Sommerweizen sollte eine N-Menge von ca. 150 N/ha angestrebt werden (einschließlich Nmin) - bei Sommergerste je nach Nutzung in etwa 130 N/ha. Auch hier ist für die N-Ausnutzung eine Schwefelgabe anzuraten. Hafer sollte etwas verhaltener gedüngt werden und eine zu späte Gabe vermieden werden, um Zwiewuchs zu verhindern.
P. Pfister, AGLW, 06623 933420
Hinweise zum Winterweizen
Im Weizen findet man neben Septoria-Blattflecken in einigen Beständen und Sorten rötliche bis weiße Blattspitzen: Stressymptome! Keine Krankheit, denn diese breiten sich immer auf der gesamten Blattspreite auf. Verfärbung der Spitzen können z.B. Frosteinwirkungen/Folge einer Pflanzenschutzbehandlung (Herbizid) sein - genau beobachten. Tritt noch Spätverunkrautung auf eignen sich gegen Ackerkratzdistel sowie Klettenlabkraut, Kamille, Klatschmohn u. Kornblume Pointer plus, Biathlon 4D, Ariane C (alle sind bis BBCH 39 in WW, WG, WR, WT zugelassen.) Kombination mit noch nicht durchgeführten Einkürzungen: Aufwandmenge Wachstumsregler anpassen, Wirkung wird durch die Herbizide verstärkt! Zu beachten: Prodax nicht mit Florasulam-haltigen Mitteln (z.B. Saracen, Pointer plus) mischen.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90735736
Maisaussaat
Für Sommergetreide wird die Zeit langsam knapp. Dem Getreide fehlt dann die Zeit für eine ordentliche Bestockung. Deshalb sollte hier nach erfolgter Aussaat zügig Stickstoff und Schwefel zur Verfügung stehen. Die Saatstärken müssen angepasst werden. Wer die Möglichkeit hat sollte über Mais nachdenken. Beim Mais ist eine zügige und ausgeprägte Wurzelentwicklung anzustreben. So steigt das Aneignungsvermögen und die Trockentoleranz. Auf Grenzstandorten hat sich die Gabe von Mikrogranulat mit versch. Nährstoffen direkt ans Korn positiv ausgewirkt. Auf ausreichend versorgten P-Standorten kann eine UF-Düngung mit Schwefel von Vorteil sein (hier auf den pH-Wert achten – ssA ist zu sauer und hemmt das Wurzelwachstum). Als frühe Blattapplikation ist Mn (400 g/ha), Zn (250 g/ha) und B (50 g/ha) empfehlenswert.
Philipp Pfister, AGLW, Tel.: 06623-933420
Mikronährstoffe
Eine ausgewogene Ernährung ist auch für die Pflanzen entscheidend. Ganz nach der „Liebschen Tonne“ muss der Blick ebenso auf anderen Nährstoffen liegen, nicht zuletzt, um die N-Ausnutzung des Düngers im Optimum zu halten. Neben den Grundnährstoffen aus der klassischen Bodenuntersuchung liegt der Fokus auf Schwefel und verschiedenen Mikronährstoffen. Diese fördern auch die Toleranz gegenüber abiotischem Stress. Bor und Mangan kommt dabei eine besondere Bedeutung zu (Getreide: >250 g MN/ha, >75 g B/ha). Außerdem fördert Bor die Befruchtung im Raps (200g Mn/ha, 300g B/ha). Um die Standfestigkeit zu verbessern wird Kupfer empfohlen (150g Cu/ha). Zusätzlich werden von der AGLW Versuche mit Silizium betreut. Silizium stärkt ebenfalls die Zellwände und ist mit Kalium auch für den Wasserhaushalt der Pflanzen verantwortlich. Zink empfiehlt sich bei Weizen, da dies die Proteinbildung und -einlagerung fördert (> 200g Zn/ha). Molybdän ist auf sauren Standorten (um pH 5) schlecht verfügbar. Vor allem bei Leguminosen (hoher Mo-Bedarf von Knöllchenbakterien) und Brassicaceae sollte unter solchen Bedingungen Mo zugeführt werden (500 g Mo/ha). Bei einem weiten Verhältnis von K:MG (weit > 3:1) aus der Bodenuntersuchung kann eine Magnesiumzufuhr vorteilhaft sein.
Pfister, AGLW, Tel.: 06623-933420
Rapsbestände
Die Rapsbestände haben in den letzten Tagen von den milden Temperaturen profitiert. Jeder Sonnenstrahl wird ausgenutzt. Die Bestände gehen nun in die Streckungsphase über und sollten die erste Gabe bekommen haben. Nitratstickstoff ist nach den Niederschlägen anzuraten, der Schwefel (1 kg S je dt Zielertrag) muss so früh wie möglich gegeben werden. Die Gelbschalen sollten im Auge behalten werden und bei Überschreiten der Schadschwellen sollte gehandelt werden. Dann ist es ratsam 200g Bor/ha mitzunehmen, da Bor unter feuchten Bedingungen besser aufgenommen wird. Idealerweise sollte vor der Blüte nochmal ca. 150 g Bor je ha zugeführt werden. Frischmasseuntersuchungen durch die AGLW im Herbst zeigten nur vereinzelt sehr üppige Bestände. Hier kann 20-30 kg N je ha eingespart werden.
Philipp Pfister, AGLW, Tel.: 06623-933 420
Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz in Leguminosen
Ziel muss es sein, Bestände frei von Unkraut u. Ungras zu halten! Bei geringem Druck ist eine mechanische Unkrautregulierung in Leguminosen auf leichten bis mittleren Standorten und unter trockenen Bedingungen möglich - optimale Terminierung und Einstellung des Striegels/der Hacke vorausgesetzt. Hingegen ist auf Standorten mit hohem Unkrautdruck, bei ungünstiger Witterung oder in lückigen Beständen die mechanische Bekämpfung nicht empfehlenswert. Der Schwerpunkt der chemischen Unkrautbekämpfung in Leguminosen liegt im VA. Kulturpflanze darf den Boden noch nicht durchstoßen haben. Bei zu späten Behandlungen kann es zu Aufhellungen und zu einem verzögerten Auflauf kommen. In Bohnen gibt`s nur Herbizid für den VA – keine NA-Behandlungen möglich!
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Startdüngung
Die Böden sind meist tragfähig und tagsüber frostfrei. Der Raps sollte mit Nitrat-N angedüngt werden. Mit stabilisierten Düngern nicht zu lang warten, um unerwünschte späte Nebentriebbildung zu vermeiden. Auch das Getreide sollte nach der jetzigen Kälteperiode zunächst Nitrat-N bekommen. Idealerweise kommt der Schwefel früh (ca. 15-20 kg S/ha). Vor dem Hintergrund der Gefahr einer Frühjahrestrockenheit, sollte die Startgabe nicht zu niedrig angesetzt werden. Um jedoch später eine Wasserkonkurrenz zu vermeiden, die zweite Gabe nach der Triebreduktion setzen (Beginn der „Großen Periode“, EC 32). Unabhängig von den Herbst Nmin-Werten (ob hoch oder niedrig) bewegen sich die Werte im Frühjahr 2023 auf dem durchschnittlichen Niveau – auch auf untersuchten Flächen der AGLW. Hierzu bitte die Werte vom LLH im Auge behalten.
Philipp Pfister, AGLW, 06623 933420
Landwirtschaftliche Hinweise zum Anbau von Hafer
Frühe Saaten anstreben; Winterfeuchtigkeit u. kurze Tage sorgen dann für eine ausreichende Bestockung u. Bestandesdichte. Qualitätshafer möglichst auf Flächen mit sicherer Wasserführung anbauen - geforderte Hl-Gewichte sind nur dort sicher zu erzielen. Eine zeitige N-Versorgung gewährleisten; bei später Saat u. wenn mit längerer Trockenheit zu rechnen ist, 1. N-Gabe einarbeiten; N steht auflaufenden Pflanzen dann zeitnah, witterungsunabhängig z. V.; überzogene Gaben können zu Reifeverzögerungen, ungleichmäßiger Abreife von Korn/Stroh u. Zwiewuchs führen. Saatstärke nach Saattermin: Anfang März 270-300, Mitte März 300–330, April u. ungünstige Bedingungen: 330-360 KK/m². Sortenempfehlung: Delfin, Lion, Max.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Landwirtschaftliche Hinweise zum Anbau von Ackerbohnen
Ackerbohnen haben hohe Wasseransprüche u. passen eher auf tiefgründigere, mittlere bis schwere Böden ab ca. 45 Bodenpunkten. Das meiste Wasser wird zur Blüte u. Kornfüllung benötigt - fehlt es, wirft die Bohne Hülsenansätze ab. Der Entzug an Grundnährstoffen/ha bei einem Ertrag von 50 dt/ha liegt bei ca. 70 kg P2O5, 150 kg K2O u. 25 kg Mg0. Der S-bedarf der Leguminose liegt zwischen Gerste u. Raps. Auf pH-Wert von 6,0 - 7,0 achten. Die Saatstärke liegt bei 35 – 55 Körner/m² - TKG`s der Sorten beachten! Aussaat so früh wie möglich (frosthart bis-5°C) in abgetrocknetes Saatbett ohne Verdichtungen. Saattiefen von mind. 4-6 cm, bei leichteren Standorten von 6-8 cm anstreben. Anbaupausen von 4-5 Jahren einplanen. Empfohlene Sorten, Macho, Tiffany (vicinarme Sorte), Trumpet und Fanfare. Saatgut frühzeitig bestellen.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Landwirtschaftliche Hinweise zum Erbsenanbau
Im Vergleich zur Ackerbohne haben Körnererbsen geringere Wasseransprüche; sie eignen sich auch für flachgründigere leichte - mittlere Böden. Der Hauptwasserbedarf besteht zur Blüte u. Kornfüllung. Grunddüngung: 120 kg/ha K2O, 45 kg/ha P2O5, 35 kg/ha MgO. Der Schwefelbedarf der Leguminose liegt zwischen Gerste u. Raps bei 30-40 kg. PH-Wert von 6,0 - 7,0 anstreben. Saatstärke 75 – 80 Körner/m², auf Standorten mit geringerer Wasserversorgung 60 – 65 KK/m². Unterschiedliche TKG der Sorten beachten! Für bessere Beerntbarkeit, Sorten mit ausreichender Wuchslänge u. guter Standfestigkeit wählen. Auf ebenes, möglichst steinfreies Saatbett achten. Wichtig ist ein trockenes Saatbett ohne Bodenverdichtungen (Staunässe mag die Erbse überhaupt nicht); Saattiefe mind. 4-6 cm (Vogelfraß). Anbaupausen von 6 Jahren einplanen. Empfohlene Sorten: Alvesta, Astronaute, Orchestra; zur Probe: Kameleon und Symbios.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736
Landwirtschaftliche Hinweise zu Maisbeizen
Mehr als 15 Züchter bieten eine immense Sortenvielfalt für die verschiedensten Produktionsrichtungen an; für diese stehen meist mehrere Beizausstattungen, häufig mit firmenspezifischem Namen, zur Verfügung. Die Beizen können i.d.R. individuell zusammengestellt und ausgewählt werden. Als Standard wird ein Fungizid angeboten, dass mit Vogelrepellents, Insektiziden, u. Nährstoffbeizen/ Biostimulanzien/Mikroorganismen ergänzt werden kann. Der fungizide Beizschutz sollte weiter Standard sein. Dort wo es in den letzten Jahren zu stärkerem Vogelfraß kam, ist ein zusätzliches Vogelrepellent sinnvoll. 2022 stand hierfür Korit 420 FS als Notfallzulassung z. V.; ein Antrag für 2023 ist gestellt - Situation für 2023 ist noch nicht klar. 2022 war der Befall mit Drahtwurm im Vgl. zu 2021 deutlich schwächer. Aufgrund der mehrjährigen Entwicklung des Schädlings ist aber wieder mit stärkerem Befall zu rechnen; besonders bei einer höheren Anbaudichte von Sommerungen ist ein insektizider Schutz empfehlenswert. Zur Befallsminderung wurde Spintor GR neu zugelassen; die Beize kommt als Granulat beim Legen über eine Granulatstreueinrichtung zum Einsatz. Daneben steht Force 20 CS zur Verfügung - Besonderheiten bei Aussaat beachten! Als Zusatzbeizung werden oft Biostimulanzien angeboten. Effekte i.d.R. sehr schwankend und meist nur bei ungünstigen Aussaatbedingungen von Vorteil. Präparate können z. Zt. weder Beizen ersetzen, noch ackerbauliche Fehler beheben. Wer Mittel einsetzen will, sollte Teil-flächen mit vergleichbarer Variante (identische Sorte ohne Zusatzbeize) anlegen um eigene Erfahrungen zu sammeln.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736